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Belletristik

Das schwarze Paradies

Ida Hegazi Høyer

Ida Hegazi Høyer, auf den norwegischen Lofoten aufgewachsene Autorin mit ägyptischen und dänischen Wurzeln, hat für ihren Roman „Das schwarze Paradies“ eine tatsächliche Begebenheit aufgegriffen und literarisch variiert: Im Jahr 1929 entschloss sich ein Berliner Arzt zur Zivilisationsflucht und ließ sich auf der einsamen Galapagos-Insel Floreana nieder. Doch währte die selbstgewählte Inseleinsamkeit nicht lange, kamen doch wenig später weitere europäische Aussiedler auf der Insel an, und 1934 ging schließlich die Meldung über mehrere mysteriöse Todesfälle und von der Insel verschwundene Personen um die Welt. Ida Hegazi Høyer wartet mit ihrer eigenen, frei phantasierten Version des dortigen Geschehens auf, wobei die Schlüsselrollen einem Postkasten am Strand und einer nymphomanischen Baronin mit … > Weiterlesen

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Belletristik

Die Kieferninseln

Marion Poschmann

Marion Poschmanns viel gelobter Roman über die spontane Japan-Reise eines Privatdozenten und Bartforschers beginnt furios und skurril: Der Held träumt, dass er von seiner Frau betrogen wird, bildet sich beim Erwachen fest ein, dass das nächtlich empfangene Zeichen der Wahrheit entspricht und sucht mit dem nächstbesten verfügbaren Interkontinentalflug das Weite. Der führt ihn nach Japan, wo er mit Bashōs klassischer Reisebeschreibung in der Hand und an der Seite eines zum Selbstmord entschlossenen Studenten das Land durchquert, um zuletzt auf die gepriesenen „Kieferninseln“ zu gelangen – wobei die anfängliche Skurrilität der Erzählung mehr und mehr einem lyrisch-empfindsamen Ton weicht, der existenzielle Fragen aufwirft und offen lässt.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Reise um die Welt

Francesco Carletti

Im Rahmen ihrer Reihe klassischer Reise- und Entdeckerberichte wartet die Edition Erdmann in diesem Jahr mit einer Neuauflage der Weltreise des florentinischen Kaufmannes Francesco Carletti auf, die diesen zwischen 1594 und 1602 von den Kapverdischen Inseln über Cartagena (Kolumbien), Panama, Lima, Mexiko auf die Philippinen und weiter über China, Japan und Indien bis auf die Insel St. Helena führte. Wie kaum ein anderes Dokument der Zeit vermag Carlettis für Ferdinand I. von Medici verfasster Reisebericht noch dem heutigen Leser eine lebhafte Vorstellung von der Abenteuerlichkeit des weltweiten Handels und Sklavenhandels um 1600 zu vermitteln.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Logbuch des Lebens

John Steinbeck

Der neueste Titel aus der gepflegten Klassiker-Reihe des mare-Verlags ist einem Meisterwerk der Reiseliteratur aus der Mitte des 20. Jahrhunderts gewidmet: dem „Logbuch des Lebens“ aus der Hand des Literatur-Nobelpreisträgers John Steinbeck, der 1940 gemeinsam mit einem Freund, dem Meeresbiologen Ed Rickett, eine Kuttertour entlang der damals noch weitgehend unerforschten und dünn besiedelten Küste Niederkaliforniens unternahm. Steinbeck verknüpft seinen unterhaltsam-anekdotischen Bericht über den Verlauf dieser Expedition mit eindrucksvollen Schilderungen der Landschaft und ihrer mexikanischen Bewohner sowie davon angeregten philosophischen Reflexionen.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die Sirene

Guiseppe Tomasi di Lampedusa

Giuseppe Tomasi di Lampedusa (1896–1957), Nachfahre eines sizilianischen Adelsgeschlechts, begann erst kurz vor seinem Tod, im Alter von fast 60 Jahren zu schreiben und erlangte mit seinem von Visconti verfilmten Roman „Der Leopard“ posthume Berühmtheit. Neben diesem hinterließ er eine Reihe von Erzählungen und autobiographischen Erinnerungen, die nunmehr in einer umfassend kommentierten Neuübersetzung aus dem Piper-Verlag erschienen sind. Glanzstück des Bandes ist die titelgebende Erzählung „Die Sirene“: Ein aus dem sizilianischen Catania stammender Altphilologe vertraut dem jungen Erzähler darin seine jugendliche Liebesgeschichte mit einer leibhaftigen Sirene an.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Grabgeflüster

Máirtín Ó Cadhain

Das von Lukian im 2. christlichen Jahrhundert begründete Genre der „Totengespräche“ gehört schon seit der Antike zu den literarischen Meisterdisziplinen, ermöglicht es doch die Verbindung tiefsinniger gesellschaftskritischer Reflexionen mit einem von vornherein „surrealistischen“ und komödiantischen Stil des Erzählens. Máirtín Ó Cadhain, geboren 1906, gestorben 1970 adaptierte diese literarische Tradition in seinem auf Gälisch (Irisch) verfassten Meisterwerk „Grabgeflüster“, dessen Schauplatz die Unterwelt eines ländlichen Friedhofs im Westen Irlands mit den dazugehörigen Heerscharen das oberirdische Geschehen debattierender Leichen ist. In der Verbindung von Existenzialismus und unbändigen Sprachspiel erweist sich sein bereits 1948 erschienener, erst jetzt (in kongenialer Übersetzung von Gabriele Haefs) auf Deutsch vorliegender 400 Seiten dicker Roman als ein Klassiker der … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Flut. Das wilde Leben der Gezeiten

Hugh Aldersey-Williams

Hugh Aldersey-Williams gehört zu jener Garde britischer Naturwissenschaftler, die es meisterhaft verstehen, ein reiches Material an Daten und Fakten in Form spannender, allgemein verständlicher und stilistisch brillanter Erzählungen darzubieten. Nach erfolgreichen Büchern über das „Leben“ der chemischen Elemente und die Anatomie des menschlichen Körpers hat er sein neuestes Werk den Gezeiten sowie der Geschichte ihrer Erkenntnis und Beschreibung gewidmet. Dabei gelingt ihm der Spagat, das hochkomplexe und erst in allerjüngster Zeit einigermaßen wissenschaftlich erfasste Naturphänomen von Ebbe und Flut einerseits für den Laien verständlich zu beschreiben und anderseits die Fülle poetischer und metaphorischer Erzählungen vor Augen zu stellen, die das Nachdenken darüber seit der Antike begleiten. So biss sich schon … > Weiterlesen

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Belletristik

Das Norman-Areal

Jan Kjærstad

Der Held und Ich-Erzähler dieses Romans, ein gewisser John Richard Norman, seines Zeichens einer der wichtigsten norwegischen Verlagslektoren, leidet mit einem Mal unter unstillbarem Brechreiz, sobald er auch nur ein Manuskript in die Hände nimmt. Er entschließt sich zu einer Auszeit, die er auf einer kleinen Insel im Oslofjord verbringt. Dort begegnet er der faszinierenden Ingrid, mit der ihn eine heftige Liebe auf den ersten Blick verbindet. Doch die sich entspinnende Liebesgeschichte steht auf psychisch unsicherem Boden: Schon vor Jahren hat der Neurologe Dr. Lumholtz bei der Behandlung des Helden nach einem Verkehrsunfall eine originäre Merkwürdigkeit an dessen Gehirn bemerkt: eben jenes „Norman-Areal“, das dem Buch den Titel gibt und … > Weiterlesen

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Belletristik

Die Ebenen

Gerald Murnane

Der 1939 geborene australische Schriftsteller Gerald Murnane, der sein Heimatland zeitlebens nicht verlassen hat, ist in der internationalen englischsprachigen Literatur eine anerkannte Größe und wird schon seit geraumer Zeit als Anwärter auf den Nobelpreis gehandelt. Umso verwunderlicher ist, dass es nicht eines seiner Werke in deutscher Übersetzung gab, ehe in diesem Jahr sein 1982 veröffentlichter Roman „The Plains“ („Die Ebenen“) im Suhrkamp Verlag erschien. Darin zeigt sich Murnane als ein „magischer Realist“ ganz eigener Sorte: Er entdeckt die imaginären „Grasinseln“ im Innersten des Kontinents Australien, deren legendenumwobene Bewohner – die „Plainsleute“ – in etwa das Gegenteil eines westlich-europäisch geprägten Küstenaustraliers sind. Der Ich-Erzähler des Buches, ein ehrgeiziger junger Filmemacher reist … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Himmerlandsvolk

Johannes V. Jensen

Der dänische Schriftsteller Johannes V. Jensen (1873-1950), Literatur-Nobelpreisträger des Jahres 1944, wurde im jütländischen Himmerland als Sohn eines Tierarztes geboren. Die dörfliche Welt seiner Kindheit und ihre typischen Protagonisten hat er in seinem 1898 erschienenen Erzählband „Himmerlandsvolk“ verewigt, der jetzt im Berliner Guggolz-Verlag erstmals in vollständiger deutscher Übersetzung erschienen ist. Dem 25-jährigen Autor gelang mit diesem Erstlingswerk der Durchbruch als anerkannter Schriftsteller und er ließ ihm bis in die 1920er Jahre weitere Bände mit „Himmerlandsgeschichten“ folgen. Das harte Leben auf dem Lande, seine tragischen Helden und tragkkomischen Pointen, die Jensen in präziser und bis heute anrührender Sprache vorführt (nicht zuletzt dank der gleichermaßen einfühlsamen wie schnörkellos zeitgemäßen Übersetzung von Ulrich … > Weiterlesen