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Sachbücher und Bildbände

Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur

Uwe Wittstock

Zwei Jahre nach seinem Bestseller Februar 33. Der Winter der Literatur hat der Journalist Uwe Wittstock – vormaliger Literatur- bzw. Feuilletonchef von FAZ, Welt und Focus – ein weiteres erfolgsträchtiges Buch zum Schicksal deutscher Literaten während der Zeit des Nationalsozialismus vorgelegt. Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur ist Anfang des Jahres im Verlag C.H. Beck erschienen und entwirft ein ähnlich breitgefächertes Panorama wie das Vorgängerbuch. Trotz allem Vorwissen über die Umstände der Emigration deutscher Schriftsteller zur Zeit des Dritten Reiches überrascht dennoch die Dimension des Geschehens und die Fülle der in Marseille wie in einem Nadelöhr zusammenlaufenden Geschichten. Von Hannah Arendt über Walter Benjamin, Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann bis … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

An der See

Eric de Kuyper

Der 1942 in Etterbeek bei Brüssel geborene Sprachwissenschaftler, Filmemacher, Übersetzer und Schriftsteller Eric de Kuyper erlebte in der unmittelbaren Nachkriegszeit, was es bedeutet, die sommerlichen Ferien am Meer zu verbringen. Seine überaus atmosphärische Beschreibung der familiären Strandurlaube im Ostende der späten 1940er Jahre erschien im Original bereits 1988 und liegt jetzt in der bei Wagenbach erscheinenden Reihe Salto erstmals in deutscher Übersetzung vor. Man könnte das Buch eine Hymne an den klassischen Strandurlaub und die „großen Ferien“ mit allen dazugehörigen Sinneseindrücken, Glücksgefühlen, Träumen und Illusionen (sowie der mitlaufenden Angst vor dem Ende) nennen oder die poetische Beschwörung eines soziologischen Phänomens, das in dieser Form bereits der Vergangenheit angehört und gleichwohl … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

„Kleine rote Fische, die rückwärts gehen“. Eine Kulturgeschichte der Krebse

Heinz-Dieter Franke

Der Zoologe Heinz-Dieter Franke, langjähriger Mitarbeiter der auf der Insel Helgoland angesiedelten „Biologischen Anstalt“ des Alfred-Wegener-Institut hat mit seiner jüngsten Veröffentlichung im mare Verlag eine Lücke innerhalb der reichhaltigen meeresbiologisch-populärwissenschaftlichen Literatur der letzten Jahre geschlossen: Sein Fachgebiet sind Krebse. Der merkwürdig anmutende Titel nimmt dabei einen wesentlichen Aspekt der Thematik vorweg: die Fülle der Irrtümer und andauernden Schwierigkeiten bei der zoologischen Einordnung: Handelt es sich bei den Krebstieren um „gehende Fische“, „Muscheln mit Füßen“ oder „Insekten ohne Flügel“? Und wussten Sie, dass auch die Kellerassel zu den Krebstieren zu zählen ist? Neben zoologischer Aufklärung liefert der Autor seinen Lesern eine Fülle von skurrilen und wundersamen Erscheinungen aus der Welt der … > Weiterlesen

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Aktuelle Buchempfehlungen Sachbücher und Bildbände

Im Osten der Träume

Nastassja Martin

Die französische Anthropologin Nastassja Martin wurde dem interessierten deutschen Publikum bereits mit ihren von einer Bärenattacke angeregten Reflexionen bekannt, die im Verlag Matthes & Seitz Berlin unter dem Titel An das Wilde glauben erschienen sind. Jetzt liefert ihr mitreißender Bericht Im Osten der Träume den ganzen Hintergrund ihrer Feldforschungen auf Kamtschatka nach, die einer nach dem Ende der Sowjetunion zum archaischen Wildbeuterdasein zurückgekehrten Gruppe aus dem indigenen Volk der Even gewidmet sind. Unter sowjetischen Verhältnissen waren die vormaligen Rentierhirten gezwungen gewesen, sich in Dörfern anzusiedeln und in die dortigen Kolchosen bzw. Sowchosen zu integrieren. Die letzten aktiven Schamanen der Gruppe verstarben in den 1970er Jahren. Die Rückkehr zum Naturdasein vollzieht … > Weiterlesen

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Aktuelle Buchempfehlungen Rügen- und Ostseebezug Sachbücher und Bildbände

Möwen

Holger Teschke

Es war an der Zeit, dass sich die Reihe „Naturkunden“ des Verlags Matthes & Seitz jenes omnipräsenten Meeresvogels annahm, den schon jedes Kind mit Schifffahrten und Strandurlauben verbindet. Als einstiger Matrose, späterer Theatermacher und ausgewiesener literarischer Experte für maritime Themen war der in Sassnitz aufgewachsene Autor Holger Teschke zweifellos die richtige Wahl, diese Lücke zu schließen: Sind ihm doch die Bedeutung von Möwen für die Seefahrt und der dazugehörige Aberglauben von Seeleuten ebenso vertraut wie der unter dem Namen „Die Möwe“ firmierende Theaterklub des Berliner Ensembles. Mit der gewohnten Verbindung von Sachkunde und sprachlicher Brillanz schlägt Teschke den Bogen von seinen persönlichen Begegnungen über die Rolle von Möwen in Gemälden … > Weiterlesen

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Mystische Fauna. Von der Liebe der Tiere

Marica Bodrožić

Die aus Kroatien gebürtige Schriftstellerin Marica Bodrožić ist bereits mit mehreren Romanen, Erzählungen, Gedichtbänden, essayistischen Texten und autobiographischen Büchern hervorgetreten. In ihrem jüngsten nimmt sie einen Besuch auf La Gomera und die Betreuung eines dortigen Hundes zum Anlass für eine autobiographische Spurensuche und Reflexionen über das Verhältnis von Menschen und Tieren. Entgegen der vom Titel des Buches geweckten beinahe esoterischen Verheißung kommen dabei vor allem ausgesprochene Grausamkeiten zur Sprache. Die Frage, was die von der Autorin erinnerten Beispiele für Misshandlungen von Tieren über den Menschen und seine (womöglich verdrängte) soziale Natur selbst zu erzählen haben, ist das eigentliche Zentrum, um das Bodrožićs Erinnerungen und Betrachtungen kreisen. Man kann ihren poetisch-philosophischen … > Weiterlesen

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Albrecht Dürer und der Wal. Wie die Kunst die Welt erschaffen hat

Philip Hoare

Der britische Schriftsteller und Publizist Philip Hoare ist bereits mit Sachbüchern zu unterschiedlichsten Themen hervorgetreten. Besondere Aufmerksamkeit, auch in Deutschland, fand sein vor gut zehn Jahren erschienenes Buch Leviathan oder der Wal, mit dem er seiner Faszination für die größten Meeressäuger der Welt bereits gebührenden Ausdruck verlieh. Der Schritt zu dem neuen Buchtitel Albrecht Dürer und der Wal mag von daher fast folgerichtig erscheinen, allerdings ist man beim ersten Blick doch verblüfft, dass dieses Thema ein ganzes Buch hergibt. Das bewegt sich in der Tat zuweilen nach Art einer assoziativen Montage relativ weit vom im Titel genannten Thema weg und pendelt gleichermaßen im Zwischenraum von Natur, Literatur und Kunst … > Weiterlesen

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Die Chronistin der Meere. Über die Tiefe und die Neugier

Patrik Svensson

Der schwedische Journalist und Publizist Patrik Svensson landete mit seinem von Kindheitserinnerungen inspirierten Buch Das Evangelium der Aale vor drei Jahren einen Überraschungsbestseller. Bereits in diesem Buch wird auch die amerikanische Meeresbiologin Rachel Carson erwähnt, die der ökologischen Bewegung in den USA mit ihrem Buch Silent Spring wesentliche Anstöße vermittelt hat. Sie steckt auch hinter der im Titel von Svenssons neuem Buch beschworenen „Chronistin der Meere“. Svensson spricht darin gleichermaßen vom Meer, seinen Geheimnissen, von denen, die es bewohnen und befahren, und jenen, die sich wie Carson und der Autor selbst seinem Schutz verschrieben haben. Das Gefüge der damit verbundenen Assoziationen schafft Verbindungslinien zwischen Walen, Haien und Quallen, Forschern und … > Weiterlesen

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Wie man mit Haien schwimmt. Eine Liebeserklärung

François Sarano

Der Tiefseetaucher und Meeresforscher François Sarano war bereits seit den 1980er Jahren an Expeditionen des legendären Kollegen Jacques-Yves Cousteau beteiligt und wurde in deren Verlauf für eine zu Unrecht dämonisierte, gleichwohl vom Aussterben bedrohte Tierfamilie sensibilisiert. Seine Faszination für Haie ist gleichermaßen emotional wie rational grundiert: Er betrachtet sie als 450 Millionen Jahre altes Erfolgsmodell der tierischen Evolution, das erst durch den Auftritt des modernen Menschen seine Existenzgrundlage zu verlieren droht. Sarano zeigt, dass die Verteufelung des Hais als eine Art Wolf der Meere erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts existiert. Tatsächlich verhält sich die Situation umgekehrt, als im gängigen Narrativ vom gefährlichen Hai postuliert wird: Während pro Jahr … > Weiterlesen

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Das Sklavenschiff. Eine Menschheitsgeschichte

Marcus Rediker

Der US-amerikanische Historiker und Soziologe Marcus Rediker ist spätestens durch sein Buch über Piraten und Freibeuter auch in Deutschland (zumindest eingeweihten Lesern) wohl bekannt. Jetzt hat der kleine Verlag Assoziation A eines seiner Hauptwerke in deutscher Übersetzung herausgebracht, das im amerikanischen Original bereits 2007 erschienen ist. Darin heißt es auf Seite 29: „Das Sklavenschiff ist ein Geisterschiff, das an den Rändern des modernen Bewusstseins segelt.“ Man könnte Redikers Buch eine Tiefenbohrung an den verdrängten Ursprüngen der Neuzeit nennen, denn tatsächlich laufen auf den von Westafrika nach Amerika segelnden Sklavenschiffen einige zentrale Entwicklungslinien zusammen, die die Etablierung des europäischen und schließlich globalen Kapitalismus bestimmt haben. Rediker untersucht all diese Elemente vom … > Weiterlesen