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Klassiker in Neuausgaben

Das Mädchen auf der Himmelsbrücke

Eeva-Liisa Manner

Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Sie gilt als diejenige Autorin, die Finnland in die literarische Moderne geführt hat. Nebenbei hat sie u.a. Werke von Shakespeare, Kafka und Hermann Hesse ins Finnische übersetzt. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der gut 70 Jahre nach seinem Erscheinen und 30 Jahre nach dem Tod der Autorin nun erstmals ins Deutsche übersetzt worden ist: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke.

Auch wenn sich Manners Debütroman über weite Strecken um existenzielle Zweifel, Melancholie Trauer und Wehmut dreht, stößt der Leser darin immer wieder auch … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Neue Himmerlandsgeschichten

Johannes V. Jensen

Die Himmerlandsgeschichten des weitgehend vergessenen dänischen Literatur-Nobelpreisträgers von 1944 haben wir bereits beim Erscheinen der ersten beiden Bände empfohlen. Das traditionelle bäuerliche Leben in den Ostseedörfern vor dem Einzug des Massentourismus findet sich darin facettenreich, einfühlsam und poetisch geschildert. Der nunmehr vorliegende dritte Band folgte mit einem gewissen zeitlichen Abstand auf die ersten, die in Dänemark 1898 und 1904 erschienen. Er erschien 1930 und trägt mit neuen Themen wie dem der Auswanderung auch der jütländischen Bevölkerung nach Amerika und den sich unter dem Eindruck modernen Verkehr, Tourismus und Genossenschaftswesen wandelnden Verhältnissen auch der Auflösung der traditionellen ländlichen Kultur Rechnung. Der daraus resultierende melancholische Unterton, der sich mit der Begabung des … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Töchter Haitis

Marie Vieux-Chauvet

Der Debütroman der haitianischen Autorin Marie Vieux-Chauvet (1916-1973), veröffentlicht 1954 und jetzt erstmals in deutscher Übersetzung vorliegend, spielt in der mulattischen haitianischen Oberschicht Anfang der 1940er Jahre. In einer eindringlichen und präzisen Sprache erzählt die Autorin die Geschichte der jungen Lotus. Diese gehört zwar zu dieser mulattischen Elite, als Tochter einer Prostituierten haftet ihr jedoch zugleich eine gewisse Stigmatisierung an, die sie wiederum prädestiniert, ihre Umgebung zu beobachten und auf den Prüfstand zu stellen. Ihr Leben ist von einer Art weiblichem Dandytum, verbunden mit viel Langeweile, flüchtigen Bekanntschaften und einer tief verinnerlichten Männerverachtung geprägt. Die Beziehung zu dem Revolutionär Georges Caprou öffnet ihren Blick für das Elend der haitianischen Unterschichten, … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Philoktet

Sophokles

Die Tragödie „Philoktet(es)“ – vom Diogenes-Verlag in der Neuübersetzung von Kurt Steinmann neu editiert – geht auf den athenischen Dramatiker Sophokles zurück und stammt aus dem Jahre 409 v. Chr. Der damals 85-jährige Autor gewann damit den Tragödienwettbewerb während des alljährlichen Dionysos-Festes in Athen. Der dem Stück zugrundeliegende Mythos spielt während des Trojanischen Krieges und wird bereits in Homers Ilias erwähnt. Er weist angesichts jüngerer politischer Entwicklungen eine frappierende Aktualität auf, geht es darin doch um das zweckdienliche Lügen und Sich-Verstellen in Zeiten des Krieges. Der Held des Stückes, berühmt als unfehlbarer Bogenschütze, wurde von den nach Troja ziehenden Griechen wegen einer Fußverletzung und daraus resultierenden heftigen Schmerzattacken auf der … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Medea

Euripides

Die auf der Argonautensage beruhende Tragödie Medea, von Euripides 431 v. Chr. verfasst, gehört zu den bis heute bekanntesten und am meisten adaptierten Stoffen der antiken Literatur. Nachdem Iason die Königstochter aus Kolchis, die ihm beim Raub des Goldenen Vlieses behilflich war und ihn danach nach Korinth begleitete, betrogen und als Gattin verstoßen hat, besinnt sich Medea auf ihre magischen Kräfte. Sie rächt sich an Iason bitter, indem sie nicht nur dessen neue Braut, sondern auch ihre eigenen, mit ihm gezeugten Söhne tötet. Der zweisprachigen Ausgabe der Tragödie, die jetzt im Manesse Verlag erschienen ist, liegt nicht nur die Neuausgabe des hochgelobten Übersetzers Kurt Steinmann zugrunde, sie besticht zudem … > Weiterlesen

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Rügen- und Ostseebezug Sachbücher und Bildbände

Geisterschiffe. Eine Reise zu den Wracks der Ostsee

Carl Douglas und Jonas Dahm

Schon mit der im Vorwort enthaltenen Information, dass sich auf dem Grund der Ostsee schätzungsweise 100.000 Schiffswracks aus verschiedensten Epochen befinden und damit mehr als in jedem anderen Meer der Welt, wissen die Autoren dieses Buches zu überraschen. Grund für das Phänomen ist die Kombination von niedriger Wassertemperatur und niedrigem Salzgehalt, die für potenziell zerstörerische Arten wie die Schiffsbohrmuschel ungünstige Lebensbedingungen bieten. Infolgedessen  stellt die Ostsee gleichsam ein riesiges nautisches Unterwassermuseum dar, in dem zu verschiedensten Zeiten gesunkene oder im Verlauf von Seeschlachten zerstörte Schiffe zu finden sind, die teilweise wirken, als wären sie soeben erst verlassen worden. Carl Douglas und Jonas Dahm, die Koautoren des vorliegenden Bildbandes haben es … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Fabelhafte Wesen. Dracula, Alice, Superman und andere literarische Freunde

Alberto Manguel

Der aus Argentinien gebürtige, heute in Kanada lebende Autor Alberto Manguel, bekannt vor allem für seine „Geschichte des Lesens“ war in jungen Jahren u.a. als Vorleser bei dem erblindeten Großmeister der argentinischen Literatur Jorge Luis Borges angestellt. Die außerordentliche Belesenheit und scharfsinnige Bezugnahme auf literarische Vorbilder, die das Werk von Borges kennzeichnen, haben auf Manguel sichtlich abgefärbt – auch folgt er seinem Meister in der philosophischen Ausmalung eines Kosmos, der in der Literatur seine eigentliche Realität hat und in dem sich Wirklichkeit und Phantasie als unauflösliches Doppelwesen zeigen. Es versteht sich von selbst, dass auch die Chimäre in Manguels neuem – ebenso geistvollen wie unterhaltsamen – Buch ihren festen Platz … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Leben im Schatten der Stürme. Erkundungen auf der Krim

Landolf Scherzer

Bevor der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine (bei dem die Ansprüche auf die Halbinsel Krim bekanntlich eine wesentliche Rolle spielen) in diesem Frühjahr eskalierte, hat der Reiseschriftsteller Landolf Scherzer – bekannt für seine Reportagen über die DDR-Hochseefischerei, den einstigen Grenzstreifen zwischen Ost- und Westdeutschland oder die sozialistische Insel Kuba – sich 2019 auf den Weg dorthin gemacht. Er tat dort, wofür seine Bücher so gern gelesen werden: nämlich eigene Beobachtungen anzustellen, mit den Menschen vor Ort zu sprechen (ganz gleich, ob Russen, Ukrainer oder Tataren) und sich aus erster Hand ein Bild zu verschaffen. Diese unvoreingenommene Betrachtungsweise, die sich in seinem nun vorliegenden Buch niedergeschlagen hat, ist angesichts der … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Am Rande der Glückseligkeit. Über den Strand

Bettina Baltschev

Die Kulturwissenschaftlerin und Journalistin Bettina Baltschev, in Leipzig und Amsterdam zu Hause, hat aus ihrer Faszination für Strandlandschaften ein Buch gemacht und dafür insgesamt acht Strände in acht Ländern auf der Suche nach Anregungen und Überlegungen bereist. Die Palette der von ihr beschriebenen Küsten reicht vom holländischen Sandstrand um das einstige Fischerdorf Scheveningen über Hiddensee bis auf die Insel Lesbos, die in jüngerer Zeit vor allem als Landeplatz nach Europa drängender Migranten von sich reden macht. Überall verbindet die Autorin historische Recherchen mit persönlichen Eindrücken und sich beim Strandgang einstellenden philosophischen Reflexionen – etwa wenn sie nach der Begeisterung von Künstlern für diese oder jene Strandlandschaft, nach dem Antrieb des … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Metropolis

Greg Woolf

Ein neues Buch des britischen Althistorikers Greg Woolf geht auf 600 Seiten der spannenden Frage nach, was Urbanität in anthropologischer Hinsicht bedeutet und wie es dazu kam, dass der urbane Lebensstil allmählich in der gesamten Spezies Homo sapiens (vom Autor gelegentlich als „urbaner Affe“ bezeichnet) und auf der gesamten Erde durchgesetzt hat. Was das mit Inseln, Meer und Seefahrt als den konzeptionellen Leitplanken unserer Buchhandlung zu tun hat? Offenbar spielten das Meer und die Seefahrt – im besonderen mit Blick auf das Mittelmeer – bei der Herausbildung der antiken urbanen Kultur eine herausragende Rolle, und nicht zufällig dienten Inseln wie Kreta und Zypern gleichsam als Probebühnen dieser neuen menschlichen Lebensform. … > Weiterlesen