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Sachbücher und Bildbände

Wie man mit Haien schwimmt. Eine Liebeserklärung

François Sarano

Der Tiefseetaucher und Meeresforscher François Sarano war bereits seit den 1980er Jahren an Expeditionen des legendären Kollegen Jacques-Yves Cousteau beteiligt und wurde in deren Verlauf für eine zu Unrecht dämonisierte, gleichwohl vom Aussterben bedrohte Tierfamilie sensibilisiert. Seine Faszination für Haie ist gleichermaßen emotional wie rational grundiert: Er betrachtet sie als 450 Millionen Jahre altes Erfolgsmodell der tierischen Evolution, das erst durch den Auftritt des modernen Menschen seine Existenzgrundlage zu verlieren droht. Sarano zeigt, dass die Verteufelung des Hais als eine Art Wolf der Meere erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts existiert. Tatsächlich verhält sich die Situation umgekehrt, als im gängigen Narrativ vom gefährlichen Hai postuliert wird: Während pro Jahr weltweit etwa 120 Menschen durch Attacken von Haien Verletzungen erleiden, töten Menschen geschätzte 100 Millionen Haie pro Jahr. Der medial konstruierten Angst vor Haien setzt Sarano seine eigenen Erfahrungen entgegen, bei denen er Haie als außergewöhnliche Lebewesen mit einer hochentwickelten Wahrnehmung vermittels Geruchssinn und Elektrorezeptoren kennengelernt hat. Die bewegendsten, um nicht zu sagen magischen Szenen seines Buches sind die Beschreibungen von Tauchgängen, bei denen er große Strecken Seite an Seite mit Haien geschwommen ist, Höhepunkt die Begegnungen mit der sogenannten „Lady Mystery“, einem fünf Meter großen Weißen Hai. Sein Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für einen anderen Umgang mit der Natur, bei dem sich der Mensch nicht als machtvolles Gegenüber, sondern Teil derselben begreift.