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Sachbücher und Bildbände

Einhundert Samstage. Stella Levi und die Suche nach einer verlorenen Welt

Michael Frank

Der Schriftsteller, Journalist und Publizist Michael Frank hat für renommierte US-amerikanische Zeitungen und Zeitschriften geschrieben und ist darüber hinaus mit einem Roman sowie einer Geschichte seiner Familie hervorgetreten. Der Begegnung mit der 1923 geborenen Holocaust-Überlebenden Stella Levi im Jahr 2015 verdankt sich ein spannendes dokumentarisches Buch unter dem Titel Einhundert Samstage, das im letzten Jahr in den USA und in diesem Frühjahr in einer deutschen Ausgabe im Verlag Rowohlt Berlin erschien. Der Titel bezieht sich auf die samstäglichen Begegnungen des Autors mit seiner fast 100-jährigen Protagonistin, in deren Verlauf sie ihm zwischen 2015 und 2021 unzählige Einzelheiten ihrer Lebensgeschichte erzählt hat.

Der Eindruck des Buches auf den Leser verdankt … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Aufbruch im Licht der Sterne

Frank Vorpahl

Der Historiker, Publizist und Filmemacher Frank Vorpahl ist Interessenten auf den Gebieten der großen Entdeckungsreisen und europäischen Aufklärung seit seinen Biographien über James Cook und Georg Forster ein Begriff. In seinem neuen Buch Aufbruch im Licht der Sterne macht er den fälligen Versuch, die Entdeckung der Südsee nicht aus der Perspektive europäischer Forschungsreisender und Kapitäne, sondern jener kenntnisreichen polynesischen Navigatoren zu erzählen, die den Europäern dazumal den Weg zu den einzelnen Südseeinseln wiesen. Im Mittelpunkt stehen mit Tupaia, Maheine und Mai drei Indigene verschiedener Kasten, die James Cook auf seinen Expeditionen begleiteten und dabei durchaus eigene diplomatische und strategische Interessen verfolgten. Unter diesen ragt der Priester Tupaia heraus, dem sich … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Piraten. Auf der Suche nach der wahren Freiheit

David Graeber

Der im letzten Jahr früh verstorbene US-amerikanische Anthropologe David Graeber ist unter kritischen Betrachtern der im Abendland erzählten großen „Geschichte“ ein fester Begriff. Seine Bücher über „Bullshit Jobs“ und die Geschichte des Schuldwesens gelten als wegweisend, ebenso legendär ist sein Einsatz für die „Occupy Wallstreet“- Bewegung. Aus seiner Fundamentalkritik am ökonomischen System des westlichen Kapitalismus hat Graeber zeitlebens ebenso wenig einen Hehl gemacht wie aus seiner Sympathie für einen libertären Anarchismus. In seinem bereits posthum veröffentlichten, gemeinsam mit dem Archäologen David Wengrow verfassten letzten Buch unter dem Titel Anfänge hat Graeber den Blick zuletzt darauf gerichtet, inwieweit Impulse aus indigenen Kulturen, etwa der nordamerikanischen Indianer, maßgeblich auf die europäische Aufklärung … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Arthur Gordon Pyms Abenteuer

Edgar Allan Poe

Edgar Allan Poes Klassiker Arthur Gordon Pyms Abenteuer hat in den fast 200 Jahren seit seinem Erscheinen Literaturgeschichte geschrieben. Jetzt liegt er abermals in neuer Übersetzung von Andreas Nohl vor, der in den letzten Jahren bereits eine ganze Reihe englischsprachiger Klassiker des 19. Jahrhunderts für zeitgenössische deutsche Leser erschlossen hat, darunter Stevensons „Schatzinsel“, Kiplings „Dschungelbuch“ und Stokers „Dracula“. Getrieben von seiner Abenteuerlust, wenngleich unter düsteren Vorahnungen begibt sich der Held Arthur Gordon Pym als blinder Passagier an Bord eines Walfängers. Was er dort erlebt und in seinen Aufzeichnungen berichtet, ist gleichsam ein Panoptikum all dessen, was an Ängsten, Horror und Grauen im Unbewussten des modernen Menschen spukt: blutige Gewalttätigkeiten, Meuterei, … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Der Toten Sonne

Iwan Schmeljow

Iwan Schmeljows Roman Der Toten Sonne entstand 1923 nach Schmeljows Emigration aus Russland während eines Aufenthalts bei seinem Freund und russischen Schriftstellerkollegen Iwan Bunin im französischen Grasse. Als Thomas Mann zwei Jahre später die deutsche Übersetzung zu lesen bekam, schlug er Schmeljow umgehend für den Literaturnobelpreis vor. Dieser wurde stattdessen seinem Freund Iwan Bunin zuteil, dessen beinahe zeitgleiches Buch Nachts auf dem Meer im Frühjahr 2022 im Dörlemann Verlag in neuer deutscher Übersetzung erschien).

Ist der Halbinsel Krim im Text Bunins nur eine Nebenrolle aus der Perspektive des Schiffsreisenden zugedacht, spielt sie im Roman Schmeljows die zentrale Rolle. Erzählt wird die Geschichte der Insel zur Zeit des Bürgerkriegs nach der … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben Rügen- und Ostseebezug

Im Paradies

Asta Nielsen

Die Künstlerin und Illustratorin Kat Menschik gibt im Berliner Galiani-Verlag seit geraumer Zeit eine von ihr gestaltete Reihe eigener Lieblingsbücher heraus, in der u.a. schon Kafkas „Landarzt“ und Aitmatows „Djamila“ erschienen sind. Der neue Band der Reihe, der auf Anregung des Hiddenseer Puppenspielers und Leiters der dortigen Seebühne Karl Huck entstand, ist Erzählungen und Tagebuchnotizen des dänischen Stummfilmstars Asta Nielsen gewidmet. Dass diese neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit und den legendären Auftritten als bewunderte Diva eine durchaus ernst zu nehmende Autorin gewesen ist, ist keineswegs allgemein bekannt. Der vorliegende Band mit humorvollen Impressionen vom Stadt- und Landleben der Boheme in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts legt davon Zeugnis ab. Natürlich … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Gentleman über Bord

Herbert Clyde Lewis

Echte „Ereignisse“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie über weite Strecken unvorhersehbar sind. Etwas geschieht, was zwar prinzipiell möglich, aber dennoch nicht zu erwarten war, gleichsam aus dem Nichts, von einem Moment auf den andern – und erst im Nachhinein ist es möglich, bestimmte Kausalitäten, Konsequenzen, womöglich Sinnfragen mit dem Ereignis zu verknüpfen. In seinem 1937 verfassten Roman Gentleman über Bord schildert der als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer in New York aufgewachsene Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller Herbert Clyde Lewis ein Ereignis par excellence: Der Held seines Buches, ein gewisser Henry Preston Standish, Repräsentant der im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts die Hauptstadt der kapitalistischen Welt bevölkernden „high society“ unternimmt eine Schiffsreise … > Weiterlesen

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Insel- und Küstenkrimis

Fünf Winter

James Kestrel

James Kestrel ist ein Pseudonym des vielseitigen Autors und Abenteurers Jonathan Moore, der auf Hawaii lebt, wo auch sein bei Suhrkamp erschienener Roman Fünf Winter Anfang und Ende hat. Dessen Held Joe McGrady ist ein früherer Soldat, der in Honolulu als Polizeidetektiv agiert und im Kriegsjahr 1941 (kurz vor dem Anschlag auf Pearl Harbor) mit dem Fall eines brutalen Mordes an einem Weißen und seiner japanischen Freundin betraut wird. Die Verwandtschaft des Toten mit dem Admiral der amerikanischen Pazifikflotte sowie die Tatwaffe, ein Dolch aus dem Ersten Weltkrieg, legen einen politischen Hintergrund nahe. Als tatverdächtig gilt ein flüchtiger Hüne namens John Smith, hinter dem sich womöglich ein Deutscher verbirgt. Die … > Weiterlesen

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Insel- und Küstenkrimis

Der Taucher

Mathijs Deen

Schon der erste Krimi des niederländischen Autors Mathijs Deen um den deutsch-niederländischen Kommissar Liewe Cupido bescherte dem mare-Verlag einen Verkaufserfolg und liegt inzwischen auch als Rowohlt-Taschenbuch vor. Der neue unter dem Titel Der Taucher spielt im Milieu von Fischerei, Häfen und Küstenschifffahrt entlang der Nordseeküste. Im Gebiet der Amrumer Bank stößt ein holländisches Bergungsschiff auf die mit Handschellen an einen gesunkenen Frachter gekettete Leiche eines Tauchers aus Wilhelmshaven. Auf dem betreffenden Schiffswrack findet sich außerdem Kupfer im Wert von fast einer Million Euro, was die Vermutung eines Zusammenhangs nahelegt. Der atmosphärische Krimi, der sich um diese Konstellation entfaltet, bezieht seinen Charme aus nasskaltem Wetter, nautischem Slang und der … > Weiterlesen

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Insel- und Küstenkrimis

Butter

Asako Yuzuki

Der Berliner Aufbau-Verlag mit seinem Imprint Blumenbar fällt seit kurzem durch eine Vorliebe für exzentrische japanische Krimis auf. Zu diesen gehört Asako Yuzukis Roman Butter, dessen Heldin eine sinnlich veranlagte Heiratsschwindlerin und mutmaßliche Männermörderin ist. Das Buch lässt sich als Krimi lesen, aber auch als rasante Parodie eines sinnenfeindlichen Zeitgeists und nicht zuletzt als groteske Version einer weiblichen Selbstermächtigung aus dem Geist des Klischees. Die Reporterin Rika besucht die Heldin Manako in der Untersuchungshaft und unterliegt deren kulinarischem Genius und damit verbundenen weiblichen Zauber. Um dessen verführerischen Mechanismus und nicht zuletzt das dahinter aufblitzende Geheimnis von Butter zu ergründen, reist die Reporterin schließlich in die ländliche Heimat der … > Weiterlesen