Im Rahmen der „Großen Brandenburger Fontane-Ausgabe“, die sich mit ihrer umfassenden Kommentierung als künftiger Maßstab der Fontane-Edition empfiehlt, ist der mit zeitgenössischen Stichen illustrierte Bericht der 1858 unternommenen Reise des Autors durch Schottland erschienen, die er selbst als schönste und poetischste seines Lebens bezeichnet hat. Angesichts der historischen Helden und Schlachtfelder sowie von romantischer Natur und schönen Frauen erfährt Fontane in Schottland eine ähnliche Initiation wie siebzig Jahre zuvor Goethe bei seiner Reise durch Italien. Nicht zuletzt färbt der Stil seiner Reisebeschreibung auf die nach seiner Rückkehr in Angriff genommenen Wanderungen durch die Mark Brandenburg ab.… > Weiterlesen
Kategorie: Bücher
Die Schattenlinie
In der verdienstvollen Reihe der Klassiker-Neuübersetzungen aus dem Hanser-Verlag ist eines der bekanntesten Bücher von Joseph Conrad, der Kurzroman Die Schattenlinie, in der Übersetzung von Daniel Göske neu erschienen. Das Meer und die Seefahrt als hauptsächliche Themen, die das gesamte literarische Werk Conrads durchziehen, wird darin mit der biographischen Grauzone zwischen pubertärer Männlichkeit und verantwortlichem Mannsein zusammengeführt. Aus der Perspektive des jungen Kapitäns und Helden der Erzählung entdeckt sich die Schifffahrt als Gleichnis auf die biographische Lebensfahrt. Die umfassend kommentierte Neuausgabe enthält zudem Conrads frühere Erzählung Der geheime Teilhaber.… > Weiterlesen
Die Arbeiter des Meeres
Victor Hugos 1866 erschienener Großroman Die Arbeiter des Meeres ist in Deutschland zu Unrecht weniger bekannt als Die Elenden und Der Glöckner von Norte-Dame. Sein Schauplatz ist die Kanalinsel Guernsey, auf der Hugo während seines zwanzigjährigen Exils von 1851 bis 1871 selbst gelebt hat, sein Held der in sich gekehrte Fischer Gilliat, der über einen visionären Zugang zur Natur und ihren schöpferischen Kräften verfügt und dem die Bewohner der Insel mit Misstrauen begegnen. Der in die Tochter eines auf der Insel ansässigen Kapitäns verliebte Gilliatt unternimmt es, die Maschine dessen an einer Klippe zerschellten Dampfschiffs in einem tagelangen einsamen und geradezu übermenschlichen Kampf gegen die Naturkräfte zu bergen. Hugos … > Weiterlesen
Der 1936 erschienene Roman Der Krieg mit den Molchen des tschechischen Autors Karel Capek ist weit mehr als eine skurrile Satire auf den Zeitgeist der 1930er Jahre. Mit seiner suggestiven, sich an den Tonarten von Boulevardpresse und Wissenschaft, Politikern, Börsianern, Philanthropen usw. bedienenden Sprache schafft Capek ein kaleidoskopisches Abbild der modernen Welt und eine grandiose Parodie darauf in einem. Die Geschichte dreht sich um die Entdeckung intelligenter Molche in der Südsee, die sich als Arbeitstiere für die Perlenfischerei empfehlen, bald zum Gegenstand wissenschaftlicher und populärer Spekulationen werden und sich schließlich selbst der menschlichen Sprache und der modernen Medien bedienen. Dass das Ganze nur in einem verheerenden Weltkrieg zwischen Menschen und … > Weiterlesen
Das Buch vom Meer
Zusammen mit seinem Freund, dem Maler Hugo Aasjord, hat sich der norwegische Journalist und Sachbuchautor Morten A. Strøksnes hinaus auf das Nordmeer begeben. Ihr Plan: ein Exemplar des legendären, unter dem Eis der Arktis in Tiefen bis über tausend Meter lebenden Eishais bzw. Grönlandhais zu fangen. Strøksnes spannend geschriebener Bericht, „wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen und dafür ein ganzes Jahr brauchen“, ist mit brillanten Reflexionen über die Evolution des Lebens, den abenteuerlichen Menschen und das ebenso unermessliche wie bedrohte Ökosystem der Meere gewürzt. Er wurde in Norwegen zum Bestseller und inzwischen bereits in 15 Sprachen übersetzt.… > Weiterlesen
Unorthodox
Die chassidische Satmar Gemeinde im New Yorker Stadtteil Williamsburg ist gleichsam eine Insel auf der Insel. Die Juden, die nach dem zweiten Weltkrieg aus ihrer rumänischen Heimat dorthin übersiedelten, führen ein vom übrigen New York abgeschottetes und streng reglementiertes ultraorthodoxes Leben. Deborah Feldman ist eine der wenigen, die es geschafft haben, dieser Abschottung zu entkommen. Mit ihrer atemberaubenden Erzählung, darüber, was es bedeutet, unter solchen Verhältnissen aufzuwachsen und wie es möglich ist, ihnen zu entkommen, will sie LeidensgenossInnen in aller Welt Mut machen, ihrem Beispiel zu folgen.… > Weiterlesen
Die Insel, von der aus der Globetrotter, Kosmopolit und Altmeister der niederländischen Gegenwartsliteratur Cees Nooteboom in diesem Buch auf die Welt blick, ist Menorca, wo er seit Jahren einen Zweitwohnsitz unterhält. Seine leichtfüßige Berichterstattung verbindet tagebuchartige Reminiszenzen mit Betrachtungen über Gärten, Kakteen, Lurche, Politik, Literatur und vieles mehr.… > Weiterlesen
Jalid Sehouli, im Hauptberuf Arzt und Krebsspezialist an der Charité in Berlin, ist als Sohn marokkanischer Emigranten in Berlin geboren und aufgewachsen. Tanger, die Heimatstadt seiner Eltern, kennt er von den dort verbrachten Sommern seiner Kindheit. Sein Buch entdeckt die legendäre Hafenstadt aus einer anderen Perspektive als die romantischen Reisebilder europäischer Touristen: nämlich in den zahllosen kleinen Dingen und heimlichen Geschichten, die sich ihre Bewohner von Generation zu Generation weitergeben bzw. weitererzählen.… > Weiterlesen
Reise nach Orkney
Nach ihrem erfolgreichen Debütroman „Ruhepol“ wartet die englische Autorin Amy Sackville mit einer waschechten Inselgeschichte auf: Schauplatz ihres neuen Romans „Reise nach Orkney“ ist eine kleine Insel des Orkney-Archipels. Dort verbringen ein Literaturprofessor und seine vierzig Jahre jüngere Lieblingsstudentin nach der Hochzeit ihre Flitterwochen. Es entspinnt sich eine subtile Szenerie gegenseitiger Beobachtung, wobei die Grenzen von Realität und Projektion zunehmend verfließen.… > Weiterlesen
Das mit zahlreichen Abbildungen und Karten ausgestattete Buch der Archäologin Christina Wawrzinek gibt erstmals einen umfassenden Überblick über die Funktion von Häfen als Dreh- und Angelpunkte des Welthandels, der militärischen Expansion und des kulturellen Austauschs in der Antike. Nicht zuletzt waren die antiken Hafenstädte auch Umschlagplätze jener realen und mythischen Geschichten, denen sich unser heutiges Weltwissen über weite Strecken verdankt.… > Weiterlesen