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Belletristik

Die Stille von Chagos

Shenaz Patel

Die Journalistin sowie Roman- und Theaterautorin Shenaz Patel wurde auf Mauritius geboren und engagiert sich seit Jahren für die Belange ihrer Heimat sowie das „Morisyen“ – die auf Mauritius gesprochene kreolische Sprache. Ihr dritter Roman ist dem tragischen Schicksal der Bewohner des unter britischer Hoheit stehenden Chagos-Archipels im Indischen Ozean gewidmet, die in den 1960 und 70er Jahren aus ihrer Heimat vertrieben wurden, um dort Platz für einen US-amerikanischen Militärstützpunkt zu schaffen. Die etwa 8000 Chagossianer wurden zwangsweise auf die Seychellen und nach Mauritius deportiert, die meisten von ihnen landeten in der Folgezeit in den Slums der mauritischen Hauptstadt Port Louis. Patel zeichnet in ihrem Roman das Schicksal mehrerer Betroffener … > Weiterlesen

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Belletristik

In der Einsamkeit nahe dem Meer

Zoran Ferić

Der in Wien und Bozen ansässige Folio-Verlag beweist sich schon seit Jahren als verdienstvoller Vermittler entlang der Adria ansässiger Autoren an eine deutsche Leserschaft, so auch im Fall des neu erschienenen Romans „In der Einsamkeit nahe dem Meer“ des kroatischen Autors Zoran Ferić. Die Geschichte spielt in den 1970er Jahren – zu Zeiten von Titos sozialistischem Jugoslawien – auf der Insel Rab vor der Küste Dalmatiens und öffnet den Blick für ein wenig bekanntes Kapitel in der viel beschworenen Geschichte der „sexuellen Befreiung“: Ihre Helden sind dalmatinische Jungen, die sich als Verführer westeuropäischer Touristinnen versuchen und jenen als willkommene Spielpartner bei der Entdeckung ihres eigenen erotischen Begehrens dienen.… > Weiterlesen

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Belletristik

Der Insulaner

Henning Boëtius

Der auf der Insel Föhr aufgewachsene Schriftsteller Henning Boëtius hat mit dem 1000-Seiten-Roman „Der Insulaner“ einen weiteren umfänglichen, autobiographisch geprägten Prosatext vorgelegt. Der Held des Buches ist ein Schriftsteller, der sich wegen eines Hirntumors einer Operation unterziehen muss. Im Narkosetraum erzählt er einem Analytiker die Geschichte seines Lebens, die auf jener Insel wurzelt, wo er seine Kindheit verbracht hat, und beginnend mit dem Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges durch die ganze zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts führt.… > Weiterlesen

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Belletristik

Hexensaat

Margaret Atwood

Der Roman „Hexensaat“ der kanadischen Autorin Margaret Atwood versteht sich als Hommage an Shakespeares großes Inseldrama „Der Sturm“ und adaptiert dessen Handlung vor der Kulisse des heutigen Kulturbetriebs: Der Held des Buches ist ein Theaterregisseur, der infolge einer Intrige seines Assistenten kurz vor einer geplanten Premiere des „Sturm“ als Leiter eines kanadischen Theaterfestivals gestürzt wird und gleichsam ins Nichts fällt. Doch wie in Shakespeares Stück bietet sich auch ihm die Gelegenheit zur Rache: Er inszeniert Jahre später den „Sturm“ mit Häftlingen im Rahmen eines Gefängnis-Projekts. Zur Premiere hat sich der Kulturminister angesagt, der kein anderer als sein einstiger Assistent ist.… > Weiterlesen

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Die Stadt auf dem Wasser

Salome Benidze

Schon ein Jahr bevor Georgien 2018 Gastland der Frankfurter Buchmesse sein wird, hat der auf Literatur von Frauen spezialisierte Berliner Aviva-Verlag die junge Autorin Salome Benidze für das deutsche Publikum entdeckt. Der in Georgien preisgekrönte und mit fantastisch-feinsinnigen Graphiken von Tatia Nadareischwili illustrierte Band enthält sieben märchenhaft-poetische Erzählungen über junge Frauen, die jeweils mit deren Namen überschrieben sind. Dazu gehört u.a. die in den Gegenden der Perl-, Bernstein-, Smaragd-, Saphir-, Granit- sowie Malachitinseln spielende Geschichte von Ilaria, die als Baby in einem Boot auf dem Meer ausgesetzt worden ist und, obwohl sie gerettet wird, ihrem traurigen Schicksal nicht entkommt.… > Weiterlesen

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Belletristik

Das schwarze Paradies

Ida Hegazi Høyer

Ida Hegazi Høyer, auf den norwegischen Lofoten aufgewachsene Autorin mit ägyptischen und dänischen Wurzeln, hat für ihren Roman „Das schwarze Paradies“ eine tatsächliche Begebenheit aufgegriffen und literarisch variiert: Im Jahr 1929 entschloss sich ein Berliner Arzt zur Zivilisationsflucht und ließ sich auf der einsamen Galapagos-Insel Floreana nieder. Doch währte die selbstgewählte Inseleinsamkeit nicht lange, kamen doch wenig später weitere europäische Aussiedler auf der Insel an, und 1934 ging schließlich die Meldung über mehrere mysteriöse Todesfälle und von der Insel verschwundene Personen um die Welt. Ida Hegazi Høyer wartet mit ihrer eigenen, frei phantasierten Version des dortigen Geschehens auf, wobei die Schlüsselrollen einem Postkasten am Strand und einer nymphomanischen Baronin mit … > Weiterlesen

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Die Kieferninseln

Marion Poschmann

Marion Poschmanns viel gelobter Roman über die spontane Japan-Reise eines Privatdozenten und Bartforschers beginnt furios und skurril: Der Held träumt, dass er von seiner Frau betrogen wird, bildet sich beim Erwachen fest ein, dass das nächtlich empfangene Zeichen der Wahrheit entspricht und sucht mit dem nächstbesten verfügbaren Interkontinentalflug das Weite. Der führt ihn nach Japan, wo er mit Bashōs klassischer Reisebeschreibung in der Hand und an der Seite eines zum Selbstmord entschlossenen Studenten das Land durchquert, um zuletzt auf die gepriesenen „Kieferninseln“ zu gelangen – wobei die anfängliche Skurrilität der Erzählung mehr und mehr einem lyrisch-empfindsamen Ton weicht, der existenzielle Fragen aufwirft und offen lässt.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Reise um die Welt

Francesco Carletti

Im Rahmen ihrer Reihe klassischer Reise- und Entdeckerberichte wartet die Edition Erdmann in diesem Jahr mit einer Neuauflage der Weltreise des florentinischen Kaufmannes Francesco Carletti auf, die diesen zwischen 1594 und 1602 von den Kapverdischen Inseln über Cartagena (Kolumbien), Panama, Lima, Mexiko auf die Philippinen und weiter über China, Japan und Indien bis auf die Insel St. Helena führte. Wie kaum ein anderes Dokument der Zeit vermag Carlettis für Ferdinand I. von Medici verfasster Reisebericht noch dem heutigen Leser eine lebhafte Vorstellung von der Abenteuerlichkeit des weltweiten Handels und Sklavenhandels um 1600 zu vermitteln.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Logbuch des Lebens

John Steinbeck

Der neueste Titel aus der gepflegten Klassiker-Reihe des mare-Verlags ist einem Meisterwerk der Reiseliteratur aus der Mitte des 20. Jahrhunderts gewidmet: dem „Logbuch des Lebens“ aus der Hand des Literatur-Nobelpreisträgers John Steinbeck, der 1940 gemeinsam mit einem Freund, dem Meeresbiologen Ed Rickett, eine Kuttertour entlang der damals noch weitgehend unerforschten und dünn besiedelten Küste Niederkaliforniens unternahm. Steinbeck verknüpft seinen unterhaltsam-anekdotischen Bericht über den Verlauf dieser Expedition mit eindrucksvollen Schilderungen der Landschaft und ihrer mexikanischen Bewohner sowie davon angeregten philosophischen Reflexionen.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die Sirene

Guiseppe Tomasi di Lampedusa

Giuseppe Tomasi di Lampedusa (1896–1957), Nachfahre eines sizilianischen Adelsgeschlechts, begann erst kurz vor seinem Tod, im Alter von fast 60 Jahren zu schreiben und erlangte mit seinem von Visconti verfilmten Roman „Der Leopard“ posthume Berühmtheit. Neben diesem hinterließ er eine Reihe von Erzählungen und autobiographischen Erinnerungen, die nunmehr in einer umfassend kommentierten Neuübersetzung aus dem Piper-Verlag erschienen sind. Glanzstück des Bandes ist die titelgebende Erzählung „Die Sirene“: Ein aus dem sizilianischen Catania stammender Altphilologe vertraut dem jungen Erzähler darin seine jugendliche Liebesgeschichte mit einer leibhaftigen Sirene an.… > Weiterlesen