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Belletristik

Sieben Lichter

Alexander Pechmann

Der in Wien gebürtige Autor, Herausgeber und Übersetzer Alexander Pechmann nimmt sich in seinem Roman Sieben Lichter eines tatsächlichen mysteriösen Kriminalfalls aus dem 19. Jahrhundert an. Die Brigg Mary Russell lief im Juni 1828 auf dem Rückweg aus der Karibik mit sieben verstümmelten Leichen von ermordeten Matrosen und Passagieren im Hafen von Cove in Irland ein. Der zufällig dort anwesende bekannte Arktisforscher und Theologe William Scoresby bemüht sich, in der Sache zu ermitteln. Doch die Aussagen der Überlebenden sind widersprüchlich, der Kapitän verschwunden. Pechmann stellt der historisch verbürgten Figur von Scoresby einen fiktiven Schwager als Ich-Erzähler des Romans an die Seite. Seine schnörkellos erzählte Geschichte zeigt sich als gelungene Hommage … > Weiterlesen

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Belletristik

Nordwasser

Ian McGuire

Der Roman Nordwasser des britischen Autors Ian McGuire wurde nach seinem Erscheinen bereits in England und den USA gefeiert, und auch die deutsche Übersetzung aus dem Hamburger mareverlag hat unterdessen ein breites Medienecho gefunden. Ort der Handlung ist ein Walfangschiff der 1860er Jahre, die Hauptfigur der Militärarzt Patrick Sumner, Invalide des indischen Kolonialkriegs und opiumsüchtiger Intellektueller, der darauf angeheuert hat und im Verlauf der Reise in Richtung Grönland Zeuge eines Exzesses menschlicher Brutalität wird. McGuire knüpft bei seiner Erzählung an die Romane von Joseph Conrad und Melvilles Moby Dick an, erinnert in seiner poetischen Sprache aber auch einen lyrischen Nihilismus, wie man ihn in diversen Schattierungen vom frühen Gottfried Benn … > Weiterlesen

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Belletristik

Die Prinzessin Primavera

César Aira

Der Berliner Verlag Matthes & Seitz macht sich seit einigen Jahren um die Herausgabe von deutschen Erstausgaben der Werke des argentinischen Autors César Aira verdient. Der neueste in der Bibliothek César Aira erschienene Titel ist der auf einer Insel der Karibik angesiedelte Kurzroman Die Prinzessin Primavera – ein anspielungsreicher, grotesker Prosatext, der sich am gängigen Inventar phantastischer Inselerzählungen bedient. Aira, Jahrgang 1949 und gelegentlich als Nobelpreis-Kandidat gehandelt, hat in seiner Heimat bereits 90 literarische Werke, zumeist ca. 100 Seiten umfassende Erzählungen, publiziert – insgesamt zehn davon werden bei Matthes & Seitz Berlin in deutscher Übersetzung erscheinen. Von der Literaturkritik wird Aira gern in eine von Franz Kafka über seinen Landsmann … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die Insel des Dr. Moreau

Herbert George Wells | Nicole Riegert (Ill.)

Der 1896 erschienene Roman The Island of Doctor Moreau des englischen Schriftstellers und studierten Zoologen Herbert George Wells ist ein echter Klassiker der literarischen Science Fiction. Der im Titel genannte Dr. Moreau betätigt sich auf seiner Insel als demiurgischer Chirurg, der Tiere vermittels Operationen an Sprachorganen und Hirn zum Sprechen bringt. Dass der Kunstanstifter Verlag Wells‘ dämonische Geschichte jetzt ausgerechnet in einer mit Farbholzschnitten von Nicole Riegert künstlerisch illustrierten bibliophilen Neuausgabe herausgebracht hat, mag zunächst verblüffen, bei genauerer Hinsicht ist die innere Logik der Edition jedoch nicht von der Hand zu weisen: Denn die Vorgänge in Moreaus Labor entdecken sich nicht nur als dystopische Vision der ethisch fragwürdigen Medizin unserer … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Gesetzlose des Atlantiks. Piraten und rebellische Seeleute in der frühen Neuzeit

Marcus Rediker

Die Reihe kritik & utopie des Wiener Mandelbaum Verlages hat sich einer faktenreichen, oft genug überraschenden und dabei spannend geschriebenen Studie des in Pittsburgh lehrenden Sozialhistorikers Marcus Rediker angenommen. Darin wird an zahlreichen Beispielen anschaulich gemacht, inwieweit das gesetzlose Treiben auf den Weltmeeren vom Ende des 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zugleich Inspiration und treibende Kraft von Globalisierung und sozialen Revolten gewesen ist. Im Spektrum zwischen Bruderschaft und Männerbund betätigte sich das „atlantische Proletariat“ gleichsam als Experimentier- und „Pionierorganisation“ des gesellschaftlichen Wandels in Zeiten eines globalen Kapitalismus.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Manapouri. Reise nach Samoa 1901/1902. Mit Briefen von Robert Louis Stevenson und Marcel Schwobs Essay über ihn. Herausgegeben, aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Gernot Krämer

Marcel Schwob

Der französische Schriftsteller Marcel Schwob war in den 1890er Jahren einer der viel beachteten jungen Autoren und gern gesehener Gast in den modernen literarischen Zirkeln von Paris. Zu seinen literarischen Vorbildern gehörte Robert Louis Stevenson, dessen Schatzinsel ihn als Jugendlicher stark beeindruckt hatte und mit dem er seit 1888 im Briefwechsel stand. Stevenson selbst war nach mehreren Südseereisen 1890 nach Samoa übergesiedelt, wo er 1894 starb. Seit derselben Zeit litt Schwob in Paris an einer schmerzhaften, niemals wirklich diagnostizierten Krankheit. Nach mehreren erfolglosen Operationen und Kuren schiffte er sich – dem Rat seiner Ärzte und dem Vorbild Stevensons folgend – seinerseits in Richtung Südsee ein und gelangte mit seinem chinesischen … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Logbücher. Gedichte. Griechisch – Deutsch. Übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Andrea Schellinger

Giorgos Seferis

Der im Jahr 1900 nahe Smyrna (dem heute türkischen Izmir) geborene und 1971 gestorbene griechische Schriftsteller Giorgos Seferis hinterließ zahlreiche Gedicht- und Essaybände sowie einen Roman (Sechs Nächte auf der Akropolis). 1963 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. In Deutschland bekannt wurde er vor allem dank der Vertonungen zahlreicher seiner Gedichte durch Mikis Theodorakis. Seine als Logbücher I bis III betitelten Gedichtbände, die jetzt erstmals in einer vollständigen griechisch-deutschen Ausgabe aus dem Berliner Elfenbein Verlag vorliegen, entstanden zwischen 1937 und 1955. Der aus dem nautischen Gebrauch entlehnte Titel ist dabei alles andere als zufällig gewählt: Seferis, der sich selbst gern als Thalassinos (Meeresmann) bezeichnet hat, liefert darin eine … > Weiterlesen

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Rügen- und Ostseebezug

Rügen. 99 Besonderheiten der Insel

Sandra Pixberg

Sandra Pixberg, seit 2002 auf Rügen lebende Kulturwissenschaftlerin, Journalistin und Autorin, kennt die Insel wie die sprichwörtliche Westentasche. Das prädestiniert sie, für die im Mitteldeutschen Verlag erscheinende Reihe 99 Besonderheiten… den neuen Band über die Insel Rügen beizusteuern. Tatsächlich findet der Leser darin neben alten Bekannten wie Königsstuhl und Räucherfisch auch jede Menge „Besonderheiten“, auf die er ohne die Empfehlung der Autorin mit großer Wahrscheinlichkeit kaum aufmerksam geworden wäre, es sei, er kennt einen ebenso bewanderten Rüganer. So erfährt man etwa von der Rügener Hinterlandbühne, die bei sommerlichem Mondschein im Schlosspark Pansevitz Goethes Faust zur Aufführung bringt, oder auch von Dahlmanns Bazar, der „Welt der 1000 Inseln“ mit … > Weiterlesen

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Belletristik

Als ob sie träumend gingen

Anna Baar

Anna Baar, im kroatischen Zagreb geboren, aufgewachsen in Klagenfurt und Wien, ließ sich für ihren Roman Als ob sie träumend gingen durch die dalmatinische Küstenlandschaft und die Insel Brac inspirieren. Der Held ihres mit sprachlicher Eleganz erzählten Romans, ein aus diesen ländlichen Küstengegenden stammender alter Mann namens Klee, befindet sich in den 1990er Jahren in einer kroatischen Heilanstalt. Die fortwährenden Anrufe der dortigen Ärzte und Schwestern, sich zu erinnern, scheinen jede Wirkung auf ihn verfehlen. Indessen hat er die Geschichte seines Lebens Jahre zuvor einer Reihe von Tonbandkassetten anvertraut und diese dem sich zu Beginn und zum Schluss des Buches zu Wort meldenden „Erzähler“ übergeben. In der unscharfen Schnittfläche von … > Weiterlesen

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Belletristik

Notre Dame

Ulrich Schacht

Die zu Beginn der 1990er Jahre spielende Handlung von Ulrich Schachts Roman Notre Dame verbindet die politischen Umbrüche der „Wendezeit“ mit einer sich parallel dazu ereignenden Liebesgeschichte. Angesichts der von Schacht schon in zahlreichen Texten bekundeten Affinität zu insularen Schauplätzen ist es dabei kaum zufällig, dass neben der Wendestadt Leipzig zwei Inselszenerien eine Schlüsselfunktion im Romanverlauf zufällt: Neben der Pariser Seine-Insel Île de la Cité mit der dort befindlichen Kathedrale Notre Dame, die der Erzählung Rahmenhandlung und Titel leiht, ist es im Mittelteil des Romans der Archipel der Färöer, den der Romanheld Torben Berg bereist und wo er einen langen Brief an seine Geliebte, die Studentin Rike, verfasst, in … > Weiterlesen