Auch wenn die achtsame Naturbeobachtung nun schon seit einigen Jahren ein Renner im Buchgeschäft ist und dabei auch Meerestiere mit Vorliebe in den Blick nimmt, hat uns doch noch kein Buch so wie das aktuelle der englischen Meeresbiologin Helen Scales inspiriert, über Fische und das Leben in unseren Meeren nachzudenken. Nicht nur überrascht die Autorin mit einer Fülle hochspannender und kaum bekannter Fakten zur Rolle der Fische im Stammbaum des irdischen Lebens, deren individuellen Wahrnehmungsleistungen und zum choreographierten Verhalten ihrer Schwärme – sie weiß dies auch so unterhaltsam zu vermitteln, dass man ihr Buch verschlingt wie einen spannenden Roman. Doch die Reise in die erstaunliche Welt der Fische, zu der sie ihre Leser einlädt, ist nicht nur unterhaltsam und spannend: In einer Zeit, in der nicht nur die Fische, sondern zahlreiche Ökosysteme unseres Planeten durch Industrialisierung und Umweltzerstörung in ihrer Existenz wie kaum je zuvor bedroht sind, gemahnt ein Buch wie dieses daran, was wir unter Umständen dabei sind zu verlieren, ehe wir überhaupt dazu gekommen sind, es richtig zu erkennen.
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