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Sachbücher und Bildbände

Alfred Wegener. Universalgelehrter, Polarreisender, Entdecker

Günther Wessel

Als Entdecker der sogenannten Kontinentaldrift gehört der 1880 in Berlin geborene Physiker, Astronom, Meteorologe und Polarreisende Alfred Wegener zu den Säulenheiligen der modernen Wissenschaftsgeschichte. Sein Name ziert Straßen und Institute, und auch ein Mondkrater wurde nach ihm benannt. Der Wissenschaftsjournalist Günther Wessel hat Wegeners Biographie und seinem Wirken jetzt ein im mare Verlag erschienenes Buch gewidmet. Aus diesem erfährt man, dass dieser bei weitem kein Wissenschaftler war, der die Welt aus der sicheren Deckung seines Schreibtischs beobachtet hat, sondern ein Draufgänger und Abenteurer vom Schlag der Polreisenden Amundsen und Scott. Wegener stellte Rekorde bei Ballonreisen und Durchquerungen von Inlandeismassen auf. Bei der bis dahin längsten Grönlanddurchquerung entging er nur knapp … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Erik der Rote. Der Entdecker Amerikas

Øystein Morten

Erik der Rote ist als mittelalterlicher Amerikareisender und – aus europäischer Perspektive – eigentlicher Entdecker der sogenannten „Neuen Welt“ eine halb mythische, halb historische Figur. Denn tatsächlich sind kaum Einzelheiten über sein Leben bekannt – das Wenige, was darüber überliefert ist, stammt aus späteren altisländischen Sagas, wobei er nur in einer, ohnehin sehr kurzen Saga tatsächlich die Hauptrolle spielt. Umso mehr ist zu begrüßen dass der norwegische Historiker und Religionswissenschaftler Øystein Morten, bekannt als Autor mehrerer erfolgreicher populärwissenschaftlicher Bücher, der Figur Erik des Roten ein ausführliches Buch gewidmet hat, das im Kröner Verlag nunmehr auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Morten bedient sich dabei des stilistischen Tricks, dass er seinen historischen … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Walküren. Frauen in der Welt der Wikinger

Jóhanna Katrín Friðriksdóttir

Die Mediävistin und Literaturwissenschaftlerin Jóhanna Katrín Friðriksdóttir unterrichtete an der Yale und der Harvard Universität sowie in Reykjavik und arbeitet derzeit an der Norwegischen Nationalbibliothek. Dass zu ihren Interessen neben der Geschichte der Wikinger und der isländischen Saga-Literatur auch Aspekte der Gender Studies gehören, prädestiniert sie für ein Thema, das in der Literatur bisher eher mythologisch befrachtet und unterbelichtet ist: die Lebenswelt der Frauen der Wikinger, die immerhin nicht nur in traditionellen Frauenrollen, sondern auch als Herrscherinnen und Dichterinnen bezeugt sind. Ob und inwieweit der Obertitel „Walküren“ dabei ein Stückweit auf eine falsche Fährte führt und eher mit Blick auf Verkaufszahlen und einen breiten Interessentenkreis gewählt worden ist, mag dahingestellt … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Karten – Ein Atlas der Weltgeschichte

Martijn Storms (Hg.)

99 Euro für ein einzelnes Buch sind kein Pappenstiel. Aber die Herausgeber dieses opulentes Bildbandes mit außergewöhnlichen Karten aus dem Bestand der Universität Leiden wissen zweifelsohne um den Rang ihrer Exponate, und auch die aufwendige Herstellung eines derartigen Bandes mit hundert Karten aus tausend Jahren Weltgeschichte schlägt sich notgedrungen im Verkaufspreis nieder. Neben reichlich illustrierten Weltkarten, die zuweilen an die Grenze von bildnerischen Kunstwerken geraten, sind auch Seekarten und Stadtpläne vertreten, die nicht nur die Ergebnisse von Entdeckungsreisen und Vermessungen, sondern auch die reichhaltigen und immer wieder die Grenzen ins Phantastische überschreitenden Geschichten von fernen Ländern und Kontinenten widerspiegeln.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben Rügen- und Ostseebezug

Bornholmer Novellen

Martin Andersen Nexö

Die in der Reihe Die andere Bibliothek neu aufgelegten Bornholmer Novellen von Martin Andersen Nexö erschienen 1901. Der 1869 in einem der ärmsten Viertel Kopenhagens zur Welt gekommene Dichter hatte seine Kindheit und Jugend in Nexö auf der Insel Bornholm verbracht, dort den Beruf eines Schusters erlernt und die unter den Inselbewohnern kursierenden Geschichten neugierig aufgesogen. Mit dem Fokus auf das einfache Volk und seine oft tragikomisch wirkenden Helden knüpft er an Vorbilder des literarischen Realismus in anderen europäischen Ländern, aber auch an seinen Landsmann Johannes Jensen an, der 1898 den ersten Band seiner Himmerlandgeschichten publiziert hat und später den Literaturnobelpreis erhielt.

Das Leben auf der dänischen Insel am Ende … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Das Geheimnis der See

Bram Soker

Das in den letzten Jahren wieder erwachte Interesse an Bram Stoker hat nicht nur mehrere Neuausgaben seines Dracula-Romans mit sich gebracht, sondern auch zur Entdeckung weit weniger bekannter Werke des Meisters und Taktgebers des modernen Vampir-Romans geführt. Vor einigen Jahren überraschte der mare-Verlag bereits mit dem feinen Bändchen Der Zorn des Meeres, in dem Stoker seine außerordentliche Kenntnis und Einfühlungskraft in das Leben an und auf dem Meer in expressiven Sprachbildern deutlich macht. Nun liegt auch sein vor der Steilküste von Cruden Bay im schottischen Aberdeenshire angesiedelter Abenteuer- und Gruselroman Das Geheimnis der See in einer Neuübersetzung vor. Eine dem vorherigen Buch vergleichbare literarische Auseinandersetzung mit der Naturgewalt … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Along the Road. Aufzeichnungen eines Reisenden

Aldous Huxley

Ein Jahrhundert nach der englischen Erstveröffentlichung liegt Huxleys Reisebuch Along the Road aus dem Jahr 1925 in einer handlichen Leinenausgabe aus dem Rowohlt Verlag erstmals auf Deutsch vor. Dass es sich beim Verfasser dieses Buches um eben jenen Aldous Huxley handelt, der es wenige Jahre später mit seinem dystopischen Roman Brave New World zu weltweiter Berühmtheit bringen sollte, würde man ohne den auf dem Umschlag verzeichneten Autornamen indes kaum erraten. Was Huxley jedoch mit seinen Reisenotizen – vorrangig aus Italien, wo er auch selbst einige Zeit gelebt hat – liefert, ist eine unterhaltsame und oft genug witzige Auseinandersetzung mit örtlichen Skurrilitäten, dem sich etablierenden Tourismus und allen möglichen sich einem … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Blicke der Liebe und des Neids

Grazia Deledda

Grazia Deledda, die 1926 den Literaturnobelpreis erhielt, stammt aus einer wohlhabenden sardischen Familie und wiewohl sie später in Rom lebte, kommt sie in ihren literarischen Werken immer wieder auf die Insel ihrer Herkunft zurück. Sowohl das Leben der Sarden zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als auch die Schicksale von Frauen, die sich in einer in Wandlung begriffenen, gleichwohl durch traditionelle Rollenvorstellungen geprägten Welt zu behaupten haben, nehmen darin einen renommierten Platz ein. Dass Deledda Mussolini seit seiner Machtergreifung 1925 offen unterstützt und geistig nahe gestanden hat, trug dazu bei, dass ihr Ruhm im Italien der Nachkriegszeit verblasste. Gerade im Zusammenhang des diesjährigen Auftritts Italiens als … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die vorlaute Fischhändlerin

Marino Moretti

Marino Moretti, der 1885 in Cesenatico, einer nahe Rimini gelegenen Stadt an der Adria, zur Welt kam, und ebendort 1979 hochbetagt verstarb, gehört in Italien zu den bekanntesten Autoren. In Deutschland ist er indes nahezu unbekannt. Der umtriebigen Übersetzerin, Italienkennerin und Verlegerin Monika Lustig und der von ihr gegründeten, auf Literatur aus dem Mittelmeerraum fokussierten Edition Converso ist zu verdanken, dass nunmehr erstmals ein Roman von ihm in deutscher Übersetzung vorliegt. Die vorlaute Fischhändlerin erschien in Italien 1935 und entführt den Leser mit ergreifenden poetischen Bildern in das Milieu eines italienischen Hafenstädtchens und seiner Bewohner vor etwa hundert Jahren (inklusive Abstechern in die weitere Umgebung und bis nach Venedig). Unter … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Klar und verlassen gehen die Morgen dahin

Cesare Pavese

Der italienische Schriftsteller Cesare Pavese wurde 1908 in einem Dorf in Piemont geboren und beging 1950 – kurz nachdem er für seine Romantrilogie La bella estate („Der schöne Sommer“) den renommierten Premio Strega erhalten hatte, Selbstmord. Er ist gleichermaßen für seine in der ländlichen Sphäre des Piemont angesiedelten Erzählungen und Kurzromane wie als Lyriker bekannt geworden. 1936 erschien sein erster Gedichtband unter dem Titel Lavorare stanca (zu deutsch sinngemäß: „Arbeiten ermüdet“ bzw. in der literarischen Übersetzung „Knochenarbeit“), der auch Reminiszenzen an das Meer und das Seefahrerdasein enthält, etwa in dem Gedicht Die südlichen Meere. Pavese entfaltet die darin anklingende Motivwelt – von der Sehnsucht nach Ferne und weiten Reisen … > Weiterlesen