„Sie kamen zu einer Insel … und sahen sich bei gutem Wetter um. Sie fanden Tau auf dem Gras und … führten ihn zum Mund und dachten, noch nie etwas Süßeres gekostet zu haben.“ Mit diesen Worten schildert die „Grænlendinga Saga“ die Ankunft der Wikinger in einem an elysische Gefilde gemahnenden nördlichen Amerika. Der Bonner Germanist und Wikinger-Spezialist Rudolf Simek gibt in seinem Buch einen fundierten Überblick über die Wikinger-Expeditionen nach Amerika.… > Weiterlesen
Kategorie: Bücher
Kosmos großer Entdecker
Der von dem Londoner Kurator Huw Lewis-Jones zusammengestellte und vom Münchner Sieveking-Verlag für Kunst und Kultur in deutscher Übersetzung herausgegebene „Kosmos großer Entdecker“ vereint Reprints aus Skizzen- und Tagebüchern zahlreicher Entdeckungsreisender, Abenteurer sowie weltenbummelnder Exzentriker, Schriftsteller und Künstler. Er lädt den Leser nicht nur zu einer illustren Entdeckungseise, sondern bietet auch einzigartige Einblicke in die Funktionsweise schöpferischer Inspiration.… > Weiterlesen
Die in der Reihe „Wagenbach-Salto“ erschienene Abhandlung des US-amerikanischen Historikers und Mythenforschers David Leeming folgt dem vieldeutigen, wandelbaren und bis heute rätselhaften Mythos der Medusa von seinen antiken Ursprüngen bis zu modernen Adaptionen. Ob furchteinflößendes Meeres- bzw. Inselungeheuer oder verführerische Femme fatale, kunsthistorische, psychoanalytische oder feministische Ikone – die Faszination der Medusa hält nicht zuletzt den Kulturen und Zeiten einen Spiegel vor. Ihr tödlicher Blick bannt nicht nur ihre sagenhaften Gegner, sondern durchkreuzt gleichsam das ihr von der Forschung entgegengebrachte Begehren. Leemings Buch fragt, wie zu verstehen ist, dass gerade der Medusa-Stoff Autoren und Künstler seit der Antike ungebrochen fasziniert und inspiriert.… > Weiterlesen
Die Eigenart der sogenannten „Phantominseln“ besteht darin, dass sie über Jahrhunderte der geographischen Realität zugerechnet und auf Seekarten verzeichnet worden sind, sich schließlich aber doch als illusionär bzw. nicht mehr auffindbar erwiesen haben. Mit dem illustrierten „Lexikon der Phantominseln“ von Dirk Liesemer setzt der mareverlag seine bewährte Tradition insularer Spurensuche im Zwischenraum von historischer Überlieferung, Kartographie, Mythologie, Imagination und Kunst fort.… > Weiterlesen
Was das Meer ihnen vorschlug
Vor der Kulisse eines kleinen Badeortes an der Karibikküste entwickelt der kolumbianische Autor Tomás González eine psychologisch hochspannende und meisterhaft gestrickte Vater-Sohn-Geschichte. Die auf den ersten Blick unspektakuläre Angeltour eines Vaters mit seinen zwei Söhnen gerät zu einer existenziellen Gratwanderung auf Leben und Tod, wobei sich angestaute Vorwürfe bis hin zu Mordphantasien ins Bewusstsein der Protagonisten drängen. Das Kammerspiel auf dem Boot wird von Kommentaren der am Strand zurückgebliebenen Urlauber sowie der wahnsinnigen Frau und Mutter und des von ihr vernommenen „Chores der Propheten“ begleitet. Auch die Natur spielt mit: Es kommt ein Sturm auf …… > Weiterlesen
Die seit ihrem Debütroman „Aus dem Sinn“ (2007) mehrfach preisgekrönte und gefeierte Autorin, Kuratorin, Kunstpsychologin und passionierte Reisende Emma Braslavsky zeichnet in ihrem neuen Roman nicht nur ein kaleidoskopartiges Sinnbild auf alles menschheitliche Wollen und Scheitern: Sie zaubert auch eine neues Utopia in Gestalt einer unberührten Insel aus dem Ozean, das als Ziel und Zentrum der Romanhandlung fungiert.… > Weiterlesen
Satin Island
Der neue Roman des englischen Schriftstellers und Künstlers Tom Mc Carthy dreht sich um einen verkappten Ich-Erzähler namens U. und ein imaginäres „Satin Island“, das sich einer Art Traumverschiebung der New Yorker Insel Staten Island verdankt. Schließlich und vor allem geht es um das verlockende – von Freud, Lévi-Strauss u.a. Geistesheroen – inspirierte Projekt einer militanten „Präsensanthropologie“.… > Weiterlesen
Die Toten
Auch wenn der Inselbezug in Krachts neuem Opus „Die Toten“ nicht so explizit wie beim Südseeschauplatz seines letzten Romans „Imperium“ ist, haben die wesentlichen Handlungsorte – Japan, Hollywood und die Berliner UFA-Studios am Vorabend der nationalsozialistischen Machtübernahme – doch einen unverkennbar insularen Charakter. Nicht zuletzt trifft dies auch auf das im Titel angesprochene Totenreich und den gleichermaßen suggestiven und geschliffenen Romantext selbst zu.… > Weiterlesen
Teryky
Jury Ritchëu, Jahrgang 1930, gestorben 2008, wurde als Sohn eines Jägers auf der Tschuktschen-Halbinsel im hohen Nordosten Sibiriens geboren und avancierte mit seiner an mythische Überlieferungen angelehnten kunstvollen Prosa zum ersten Dichter seines Volkes. Seine Erzählungen stehen beispielhaft für Kafkas Diktum ein, dass gerade eine vermeintlich „kleine Literatur“ das Potenzial zu wahrhafter Größe hat. Die Helden der Erzählung „Teryky“, die der Unionsverlag jetzt in einer Leinenausgabe neu aufgelegt hat, sind der Jäger Gogoi und seine schöne Frau Tin-Tin. Nachdem Gogoi auf der Jagd von einem Wetterumschwung überrascht und auf einer Eisscholle abgetrieben worden ist, verwandelt er sich in einen Teryky, der nach den traditionellen Vorschriften seines Volkes im Fall … > Weiterlesen
Ernest Hemingways Novelle über den einsamen Kampf eines kubanischen Fischers mit einem Schwertfisch erschien 1953 und trug maßgeblich zum Ruhm ihres Autors bei, der im Jahr darauf den Nobelpreis erhielt. Die jetzt erschienene Comic-Adaption des französischen Zeichners und Illustrators Thierry Murat schafft mit ihrer atmosphärischen Bildsprache ein kongeniales Pendant zu Hemingways großartiger Story.… > Weiterlesen