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Aktuelle Buchempfehlungen Klassiker in Neuausgaben Rügen- und Ostseebezug

Bornholmer Novellen

Martin Andersen Nexö

Die in der Reihe Die andere Bibliothek neu aufgelegten Bornholmer Novellen von Martin Andersen Nexö erschienen 1901. Der 1869 in einem der ärmsten Viertel Kopenhagens zur Welt gekommene Dichter hatte seine Kindheit und Jugend in Nexö auf der Insel Bornholm verbracht, dort den Beruf eines Schusters erlernt und die unter den Inselbewohnern kursierenden Geschichten neugierig aufgesogen. Mit dem Fokus auf das einfache Volk und seine oft tragikomisch wirkenden Helden knüpft er an Vorbilder des literarischen Realismus in anderen europäischen Ländern, aber auch an seinen Landsmann Johannes Jensen an, der 1898 den ersten Band seiner Himmerlandgeschichten publiziert hat und später den Literaturnobelpreis erhielt.

Das Leben auf der dänischen Insel am Ende … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Das Geheimnis der See

Bram Soker

Das in den letzten Jahren wieder erwachte Interesse an Bram Stoker hat nicht nur mehrere Neuausgaben seines Dracula-Romans mit sich gebracht, sondern auch zur Entdeckung weit weniger bekannter Werke des Meisters und Taktgebers des modernen Vampir-Romans geführt. Vor einigen Jahren überraschte der mare-Verlag bereits mit dem feinen Bändchen Der Zorn des Meeres, in dem Stoker seine außerordentliche Kenntnis und Einfühlungskraft in das Leben an und auf dem Meer in expressiven Sprachbildern deutlich macht. Nun liegt auch sein vor der Steilküste von Cruden Bay im schottischen Aberdeenshire angesiedelter Abenteuer- und Gruselroman Das Geheimnis der See in einer Neuübersetzung vor. Eine dem vorherigen Buch vergleichbare literarische Auseinandersetzung mit der Naturgewalt … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Along the Road. Aufzeichnungen eines Reisenden

Aldous Huxley

Ein Jahrhundert nach der englischen Erstveröffentlichung liegt Huxleys Reisebuch Along the Road aus dem Jahr 1925 in einer handlichen Leinenausgabe aus dem Rowohlt Verlag erstmals auf Deutsch vor. Dass es sich beim Verfasser dieses Buches um eben jenen Aldous Huxley handelt, der es wenige Jahre später mit seinem dystopischen Roman Brave New World zu weltweiter Berühmtheit bringen sollte, würde man ohne den auf dem Umschlag verzeichneten Autornamen indes kaum erraten. Was Huxley jedoch mit seinen Reisenotizen – vorrangig aus Italien, wo er auch selbst einige Zeit gelebt hat – liefert, ist eine unterhaltsame und oft genug witzige Auseinandersetzung mit örtlichen Skurrilitäten, dem sich etablierenden Tourismus und allen möglichen sich einem … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Blicke der Liebe und des Neids

Grazia Deledda

Grazia Deledda, die 1926 den Literaturnobelpreis erhielt, stammt aus einer wohlhabenden sardischen Familie und wiewohl sie später in Rom lebte, kommt sie in ihren literarischen Werken immer wieder auf die Insel ihrer Herkunft zurück. Sowohl das Leben der Sarden zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als auch die Schicksale von Frauen, die sich in einer in Wandlung begriffenen, gleichwohl durch traditionelle Rollenvorstellungen geprägten Welt zu behaupten haben, nehmen darin einen renommierten Platz ein. Dass Deledda Mussolini seit seiner Machtergreifung 1925 offen unterstützt und geistig nahe gestanden hat, trug dazu bei, dass ihr Ruhm im Italien der Nachkriegszeit verblasste. Gerade im Zusammenhang des diesjährigen Auftritts Italiens als … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die vorlaute Fischhändlerin

Marino Moretti

Marino Moretti, der 1885 in Cesenatico, einer nahe Rimini gelegenen Stadt an der Adria, zur Welt kam, und ebendort 1979 hochbetagt verstarb, gehört in Italien zu den bekanntesten Autoren. In Deutschland ist er indes nahezu unbekannt. Der umtriebigen Übersetzerin, Italienkennerin und Verlegerin Monika Lustig und der von ihr gegründeten, auf Literatur aus dem Mittelmeerraum fokussierten Edition Converso ist zu verdanken, dass nunmehr erstmals ein Roman von ihm in deutscher Übersetzung vorliegt. Die vorlaute Fischhändlerin erschien in Italien 1935 und entführt den Leser mit ergreifenden poetischen Bildern in das Milieu eines italienischen Hafenstädtchens und seiner Bewohner vor etwa hundert Jahren (inklusive Abstechern in die weitere Umgebung und bis nach Venedig). Unter … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Klar und verlassen gehen die Morgen dahin

Cesare Pavese

Der italienische Schriftsteller Cesare Pavese wurde 1908 in einem Dorf in Piemont geboren und beging 1950 – kurz nachdem er für seine Romantrilogie La bella estate („Der schöne Sommer“) den renommierten Premio Strega erhalten hatte, Selbstmord. Er ist gleichermaßen für seine in der ländlichen Sphäre des Piemont angesiedelten Erzählungen und Kurzromane wie als Lyriker bekannt geworden. 1936 erschien sein erster Gedichtband unter dem Titel Lavorare stanca (zu deutsch sinngemäß: „Arbeiten ermüdet“ bzw. in der literarischen Übersetzung „Knochenarbeit“), der auch Reminiszenzen an das Meer und das Seefahrerdasein enthält, etwa in dem Gedicht Die südlichen Meere. Pavese entfaltet die darin anklingende Motivwelt – von der Sehnsucht nach Ferne und weiten Reisen … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Tage im August

Dacia Maraini

Der 1962 erschienene Debütroman der italienischen Autorin Dacia Maraini spielt im Sommer 1943 und landete in Italien einen Überraschungserfolg. Nicht zuletzt machte er die Schriftstellerin zu einer Symbolfigur der italienischen Frauenbewegung. Nun liegt der Roman in einer Neuübersetzung von Ingrid Ickler aus dem in Wien und Bozen ansässigen Folio Verlag vor. Erzählt wird darin die Geschichte eines jungen Mädchens, das ganz andere Sorgen hat als den gleichzeitigen Zweiten Weltkrieg und die mithilfe der Nazis reinstallierte Macht Mussolinis in der sogenannten Republik von Salò im Norden Italiens. Der im deutschen nicht wiederzugebende italienische Originaltitel „La Vacanza“ spielt mit dem Gleichklang der Begriffe für „Urlaub“ und „Leere“ und stellt bereits jenes Spannungsfeld … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Der Leuchtturm

Jean-Pierre Abraham

1959 nahm der französische Schriftsteller Jean-Pierre Abraham eine Stelle als Leuchtturmwärter auf der kleinen Felseninsel Ar-men vor der bretonischen Küste an. Das Tagebuch seines dreijährigen Aufenthalts auf dem Leuchtturm im Atlantik, der den Eingang der Passage der Île de Sein markiert, machte ihn bei seinem Erscheinen in Frankreich 1967 schlagartig berühmt. 57 Jahre nach der Publikation in Frankreich hat nun der österreichische Verlag Jung und Jung für eine deutsche Übersetzung dieses Juwels der maritimen Literatur gesorgt.

In den Aufzeichnungen Abrahams wird bei aller skizzenhaften Knappheit der Sprache – bzw. gerade deswegen – die existenzielle Herausforderung eines kargen Daseins inmitten tosender Wellen deutlich und reißt den Leser mit. Im Spannungsfeld von … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Kabelkran und Blauer Peter

Franz Fühmann

Franz Fühmann gehört zu jener Generation von Autoren, die die Widersprüche der gesellschaftlichen Entwicklung der DDR nicht nur in ihren Werken, sondern auch in ihrer persönlichen Biografie ausgetragen haben. Aus Anlass seines 40. Todestages hat der Rostocker Hinstorff Verlag jetzt sein 1961 erschienenes Buch Kabelkran und Blauer Peter neu aufgelegt, das als Paradebeispiel für eine literarische Auseinandersetzung mit dem sogenannten „Bitterfelder Weg“ steht. Fühmann folgte damit (ähnlich wie Brigitte Reimann und andere Autoren) der auf der Bitterfelder Konferenz zur Kulturpolitik formulierten Aufforderung an die Intellektuellen, die Kluft zum einfachen Volk zu überwinden und sich dem Alltag der Arbeiter und Bauern zuzuwenden. Er entschied sich für einen Schreibaufenthalt in den Werften … > Weiterlesen

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In der Gnade

Joy Williams

Joy Williams, Jahrgang 1944, ist eine Autorin, die die jüngere US-amerikanische Literatur maßgeblich geprägt und zahlreiche jüngere Autoren beeinflusst hat. Gut fünfzig Jahre nach seinem Erscheinen in den USA liegt nun ihr flüssig geschriebener, gleichwohl sprachlich eigenwilliger und expressiver Debütroman von 1973 bei dtv in einer deutschen Übersetzung vor. Heldin des Buches ist eine junge Frau, Halbwaise, Tochter eines Predigers und schwanger, wobei mehrere Männer als Väter in Frage kommen. Schauplatz ein Ort im amerikanischen Süden, wo die Heldin mit ihrem Freund in einem Wohnwagen am Waldrand lebt – ein aus Welt und Wohlstand gefallenes Paar, das den Tieren des Waldes näher als der menschlichen Gesellschaft steht und jenseits des … > Weiterlesen