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Belletristik

Sturm. Zwei Novellen

J.M.G. Le Clézio

Jean-Marie Gustave Le Clézio, in Nizza aufgewachsener Sohn eines britischen Tropenarztes, Staatsbürger Frankreichs sowie der Insel Mauritius, von der seine mütterlichen Vorfahren stammen, und Literatur-Nobelpreisträger des Jahres 2008, entzieht sich mit seinen Texten allen Schubladen. Sein postkolonialer Blickwinkel auf die Welt und seine präzise literarische Sprache verbinden sich in seinen Texten zu einem originären multiperspektivischen Erzählstil. Bei Kiepenheuer und Witsch sind nunmehr zwei in Frankreich bereits 2014 veröffentlichte Novellen in deutscher Übersetzung erschienen, darunter die auf der koreanischen Insel Udo angesiedelte Erzählung Sturm, die dem Band den Titel gibt. Ihre beiden Helden und wechselnden Ich-Erzähler sind einerseits ein amerikanischer Veteran des Korea-Kriegs, der auf der Insel Erinnerungen an die … > Weiterlesen

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Belletristik

Kompass

Mathias Énard

Es wäre eine gelinde Untertreibung, Mathias Énards mit dem „Prix Goncourt“ und dem Leipziger „Buchpreis zur europäischen Verständigung“ ausgezeichneten Roman Kompass als „Inselgeschichte“ zu subsumieren. Tatsächlich spielen Inseln darin nur am Rande eine Rolle – etwa als Aufenthaltsort der französischen Orientalistin Sarah, an die sich der Held und Ich-Erzähler von seiner Wiener Wohnung aus während einer schlaflosen Nacht erinnert, oder bei seinen späteren Reflexionen über eine gemeinsamen Reise im Persischen Golf. In übertragenem Sinn bildet indes die ganze erinnerte Welt im Kopf des Helden eine Insel, die er während einer schlaflosen Nacht vor seinem inneren Auge Revue passieren lässt – und wird der Teppich in seinem Zimmer zu einem „fliegenden … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Japans Geister

Lafcadio Hearn

Lafcadio Hearn, 1850 auf der griechischen Insel Lefkada als Sohn einer Griechin und eines britischen Offiziers geboren, in Dublin aufgewachsen und als 19-jähriger nach New Orleans, später nach New York übergesiedelt, war im wahrsten Sinne einer der ersten modernen Globetrotter und einer der einflussreichsten Reiseschriftsteller des 19. Jahrhunderts. 1891 heiratete er die Tochter eines Samurais und ließ sich in Japan nieder, dessen Alltag und Kultur, Mythen und Gegenwart, Pflanzen und Tiere er genau beobachtet und in zahlreichen Essays beschrieben hat. Eine illustrierte Re-Edition seiner für die europäische Japanrezeption um 1900 maßgeblichen Texte ist unter dem Titel Japans Geister in der Reihe „Die andere Bibliothek“ in opulenter Ausstattung erschienen.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Jenseit des Tweed

Theodor Fontane

Im Rahmen der „Großen Brandenburger Fontane-Ausgabe“, die sich mit ihrer umfassenden Kommentierung als künftiger Maßstab der Fontane-Edition empfiehlt, ist der mit zeitgenössischen Stichen illustrierte Bericht der 1858 unternommenen Reise des Autors durch Schottland erschienen, die er selbst als schönste und poetischste seines Lebens bezeichnet hat. Angesichts der historischen Helden und Schlachtfelder sowie von romantischer Natur und schönen Frauen erfährt Fontane in Schottland eine ähnliche Initiation wie siebzig Jahre zuvor Goethe bei seiner Reise durch Italien. Nicht zuletzt färbt der Stil seiner Reisebeschreibung auf die nach seiner Rückkehr in Angriff genommenen Wanderungen durch die Mark Brandenburg ab.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die Schattenlinie

Joseph Conrad

In der verdienstvollen Reihe der Klassiker-Neuübersetzungen aus dem Hanser-Verlag ist eines der bekanntesten Bücher von Joseph Conrad, der Kurzroman Die Schattenlinie, in der Übersetzung von    Daniel Göske neu erschienen. Das Meer und die Seefahrt als hauptsächliche Themen, die das gesamte literarische Werk Conrads durchziehen, wird darin mit der biographischen Grauzone zwischen pubertärer Männlichkeit und verantwortlichem Mannsein zusammengeführt. Aus der Perspektive des jungen Kapitäns und Helden der Erzählung entdeckt sich die Schifffahrt als Gleichnis auf die biographische Lebensfahrt. Die umfassend kommentierte Neuausgabe enthält zudem Conrads frühere Erzählung Der geheime Teilhaber.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die Arbeiter des Meeres

Victor Hugo

Victor Hugos 1866 erschienener Großroman Die Arbeiter des Meeres ist in Deutschland zu Unrecht weniger bekannt als Die Elenden und Der Glöckner von Norte-Dame. Sein Schauplatz ist die Kanalinsel Guernsey, auf der Hugo während seines zwanzigjährigen Exils von 1851 bis 1871 selbst gelebt hat, sein Held der in sich gekehrte Fischer Gilliat, der über einen visionären Zugang zur Natur und ihren schöpferischen Kräften verfügt und dem die Bewohner der Insel mit Misstrauen begegnen. Der in die Tochter eines auf der Insel ansässigen Kapitäns verliebte Gilliatt unternimmt es, die Maschine dessen an einer Klippe zerschellten Dampfschiffs in einem tagelangen einsamen und geradezu übermenschlichen Kampf gegen die Naturkräfte zu bergen. Hugos … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Der Krieg mit den Molchen

Karel Capek | Hans Ticha (Illustrator)

Der 1936 erschienene Roman Der Krieg mit den Molchen des tschechischen Autors Karel Capek ist weit mehr als eine skurrile Satire auf den Zeitgeist der 1930er Jahre. Mit seiner suggestiven, sich an den Tonarten von Boulevardpresse und Wissenschaft, Politikern, Börsianern, Philanthropen usw. bedienenden Sprache schafft Capek ein kaleidoskopisches Abbild der modernen Welt und eine grandiose Parodie darauf in einem. Die Geschichte dreht sich um die Entdeckung intelligenter Molche in der Südsee, die sich als Arbeitstiere für die Perlenfischerei empfehlen, bald zum Gegenstand wissenschaftlicher und populärer Spekulationen werden und sich schließlich selbst der menschlichen Sprache und der modernen Medien bedienen. Dass das Ganze nur in einem verheerenden Weltkrieg zwischen Menschen und … > Weiterlesen

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Autobiographische Essays

Das Buch vom Meer

Morten A. Strøksnes

Zusammen mit seinem Freund, dem Maler Hugo Aasjord, hat sich der norwegische Journalist und Sachbuchautor Morten A. Strøksnes hinaus auf das Nordmeer begeben. Ihr Plan: ein Exemplar des legendären, unter dem Eis der Arktis in Tiefen bis über tausend Meter lebenden Eishais bzw. Grönlandhais zu fangen. Strøksnes spannend geschriebener Bericht, „wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen und dafür ein ganzes Jahr brauchen“, ist mit brillanten Reflexionen über die Evolution des Lebens, den abenteuerlichen Menschen und das ebenso unermessliche wie bedrohte Ökosystem der Meere gewürzt. Er wurde in Norwegen zum Bestseller und inzwischen bereits in 15 Sprachen übersetzt.… > Weiterlesen

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Autobiographische Essays

Unorthodox

Deborah Feldman

Die chassidische Satmar Gemeinde im New Yorker Stadtteil Williamsburg ist gleichsam eine Insel auf der Insel. Die Juden, die nach dem zweiten Weltkrieg aus ihrer rumänischen Heimat dorthin übersiedelten, führen ein vom übrigen New York abgeschottetes und streng reglementiertes ultraorthodoxes Leben. Deborah Feldman ist eine der wenigen, die es geschafft haben, dieser Abschottung zu entkommen. Mit ihrer atemberaubenden Erzählung, darüber, was es bedeutet, unter solchen Verhältnissen aufzuwachsen und wie es möglich ist, ihnen zu entkommen, will sie LeidensgenossInnen in aller Welt Mut machen, ihrem Beispiel zu folgen.… > Weiterlesen

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Autobiographische Essays

533 Tage. Berichte von der Insel

Cees Nooteboom

Die Insel, von der aus der Globetrotter, Kosmopolit und Altmeister der niederländischen Gegenwartsliteratur Cees Nooteboom in diesem Buch auf die Welt blick, ist Menorca, wo er seit Jahren einen Zweitwohnsitz unterhält. Seine leichtfüßige Berichterstattung verbindet tagebuchartige Reminiszenzen mit Betrachtungen über Gärten, Kakteen, Lurche, Politik, Literatur und vieles mehr.… > Weiterlesen