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Belletristik

Die Unsichtbaren. Eine Insel-Saga

Roy Jacobsen

Die Roman-Trilogie Die Unsichtbaren des norwegischen Dichters Roy Jacobsen, ist auf der kleinen Insel Barrøy im Norden Norwegens angesiedelt und spielt zwischen 1913 und der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die beiden ersten Romane der Trilogie sind in der Übersetzung von Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann unter den Titeln Die Unsichtbaren und Weißes Meer schon 2014 und 2016 im Hamburger Osburg-Verlag erschienen. Jetzt hat sich der in München ansässige Verlag C.H. Beck der gesamten Trilogie angenommen und nicht nur den letzten Teil Die Augen der Rigel, sondern unter dem Titel Die Unsichtbaren alle drei Romane in einem Band publiziert. Das Unternehmen ist sinnfällig, insofern die drei Romane … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Eine hellere Sonne

Samuel Selvon

Neben dem Nobelpreisträger V.S. Naipaul ist Samuel Selvon der zweite bedeutende Dichter des 20. Jahrhunderts, der auf der karibischen Insel Trinidad geboren und aufgewachsen ist. Doch so sehr sich die Lebensläufe der beiden Dichter ähneln – beide verließen die Insel in jungen Jahren und lebten später in London –, so unterschiedlich sind ihre Stilmittel und literarische Programmatik. Selvon ist dem deutschen Publikum erst in allerjüngster Zeit durch seinen im Londoner Einwanderermilieu angesiedelten großen Roman Die Taugenichtse bekannt geworden. In seinem jetzt ebenfalls von Miriam Mandelkow ins Deutsche übertragenen Debütroman aus dem Jahr 1952 erzählt er eine Geschichte aus dem Milieu der indischstämmigen Einwohner Trinidads, dem er selbst entstammt. Dank seiner … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Daphnis und Chloe. Neu übersetzt von Kurt Steinmann

Longos

Kurt Steinmann hat sich mit seinen preisgekrönten Neuübersetzungen der Ilias und Odyssee einen Namen unter Kennern und Liebhabern altgriechischer Literatur gemacht. Jetzt ist in der Klassiker-Reihe des Manesse Verlags seine Übersetzung der antiken Liebesgeschichte um Daphnis und Chloe erschienen, über deren Autor namens Longos nicht viel mehr bekannt ist, als dass er – wie die legendäre Sappho – auf der Insel Lesbos beheimatet gewesen ist und vermutlich am Ende des 2. nachchristlichen Jahrhunderts gelebt hat. Hingegen wurde sein Roman um die Findelkinder Daphnis und Chloe, die im Verlauf ihrer Kindheit und Jugend mehr und mehr ihre Zuneigung füreinander und ihr gegenseitiges erotisches Begehren entdecken, nicht nur von seinen Zeitgenossen, sondern … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Archipel der Leidenschaften. Kleine Philosophie der großen Gefühle

Charlotte Casiraghi | Robert Maggiori

Wenn die bildschöne Tochter der Prinzessin Caroline von Monaco als Autorin in Erscheinung tritt, mag der mit ihrer Biographie weniger vertraute Literaturfreund ein Stück autobiographischer Unterhaltung aus den illustren Restbeständen des europäischen Hochadels befürchten. Auch wenn er erfährt, dass dieselbe Charlotte Casiraghi in Monaco ein philosophisches Institut gegründet hat, wird er dahinter zunächst eher eine fürstliche Marotte als eine ernstzunehmende Forschungseinrichtung vermuten. Und wenn die fürstliche Tochter schließlich zusammen mit ihrem philosophischen Lehrer Robert Maggiori unter dem Titel Archipel der Leidenschaften eine „Philosophie der Gefühle“ publiziert, liegt der Verdacht eines geschickt im geisteswissenschaftlichen Gelände fischenden Bestsellers erst recht nahe. Umso überraschter ist der derart voreingenommene Leser, dass die dialogischen Reflexionen … > Weiterlesen

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Belletristik

Der europäische Frühling

Kaspar Colling Nielsen

In seinem neuen Roman Der europäische Frühling leistet der dänische Autor Kaspar Colling Nielsen seinen Beitrag zum Genre der postmodernen Inselutopie, das seit kurzem immer mehr in Mode kommt. In dem von ihm ausgemalten Dänemark der nahen Zukunft herrschen chaotische Zustände. In den Großstädten toben Straßenkämpfe, und das Flüchtlingsproblem wird dadurch gelöst, dass man eintreffende Emigranten in eine vom dänischen Staat gepachtete Kolonie an der Küste Mosambiks deportiert. Die Helden des Buches, eine Neurowissenschaftlerin, ihr Mann Stig, seines Zeichens Galerist und ehemaliger Punk, sowie deren psychisch labile Tochter Emma entschließen sich im Verlauf der Erzählung zum Umzug auf die Insel Lolland, die als scharf bewachte Wohlstandsenklave mit ökologischer Bewirtschaftung vom … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Fontane in Italien

Dieter Richter

Zweimal reiste Theodor Fontane nach Italien – zunächst im Herbst 1874 zusammen mit seiner Frau Emilie per Eisenbahn-Rundreisebillet nach Verona, Venedig, Florenz, Rom und Neapel und im Jahr darauf nochmals allein in diverse oberitalienische Kunstzentren. Allerdings ließ er die Italien-Begeisterung der meisten seiner Zeitgenossen vermissen, vielmehr zeigt sein Reisetagebuch dieselbe Ambivalenz und kritische Distanz, die auch seine übrigen Werke bis heute zu einer spannenden Lektüre macht. Selbst Venedig empfand er über weite Strecken als „langweilig“ und notierte etwa: „Da macht das Meer bei Brighton doch einen anderen Eindruck.“ Nach seiner Rückkehr bekundete er in einem Brief, in Italien sei ihm klargeworden, dass seine „bescheidene Lebensaufgabe nicht am Golf von Neapel, … > Weiterlesen

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Rügen- und Ostseebezug Sachbücher und Bildbände

Zwischen Hafen und Horizont. Weltgeschichte der Meere

Michael North

Der Historiker Michael North ist seit 1995 als Professor für allgemeine Geschichte an der Universität Greifswald tätig und gilt insbesondere als Spezialist für die Geschichte des Ostseeraums. Er machte sich u.a. als Sprecher internationaler Forschungsprojekte zur Ostsee einen Namen, so u.a. mit den Universitäten in Lund (Schweden) sowie Tartu (Estland). Neben zahlreichen fachwissenschaftlichen Veröffentlichungen hat er auch mehrere im Verlag C.H. Beck erschienene populärwissenschaftliche Bücher verfasst, darunter eine Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns (2008) und eine Geschichte der Ostsee (2011). Als sein jüngstes Werk erschien ebenfalls bei C.H. Beck eine Weltgeschichte der Meere unter dem Titel Zwischen Hafen und Horizont.

Chronologisch reicht die von Michael North vorgelegte maritime Weltgeschichte von den phönizischen … > Weiterlesen

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Belletristik

Sendbo-o-te

Yoko Tawada

Die in Berlin lebende japanische Schriftstellerin Yoko Tawada hat einen postapokalyptischen Inselroman geschrieben, der in einem von der übrigen Welt vollkommen abgeschnittenen Japan spielt, wo fast alle Tiere ausgestorben, die Pflanzen mutiert, die Böden vergiftet sind und die Neugeborenen mit unheilbaren Krankheiten zur Welt kommen. Indes erschließt sich dem Leser die ganze Katastrophe erst nach und nach bei der Lektüre, denn tatsächlich geht das gesellschaftliche Leben danach weiter, wenn auch in Gestalt surrealer Szenarien: Die Regierung wurde irgendwann „privatisiert“, die vormaligen Polizeitruppen ziehen als Blaskapellen durch die Straßen, über die in den Städten klaffenden Abgründe wurden Glasplatten verlegt und in den Buchhandlungen werden von Dichtern gefertigte Messer angeboten. Auch uralte … > Weiterlesen

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Rügen- und Ostseebezug

Glücksorte auf Rügen

Janet Lindemann

Für die lange in Sellin auf Rügen beheimatete, nunmehr in Stralsund lebende Autorin und Verlegerin Janet Lindemann gibt es nicht nur zahlreiche „Glücksorte“ an verschiedenen Stellen der Insel. Auch in ihrer Ganzheit versteht sie die Insel Rügen als einen einzigen großen Glücksort. Maßgeblich für diese Wahrnehmung ist insbesondere die Gelegenheit romantischer Naturerfahrung, die Rügen mit seinen Wäldern, Aussichten und Küstenlinien bietet und die Lindemann selbst als Quelle ihrer Inspiration und schriftstellerischen Tätigkeit schätzt. Insgesamt 80 Glücksorte von der Kreideküste über verborgene Plätze im Innern der Insel bis zu Dahlmanns Bazar mit Buchhandlung und Bar in Alt-Sassnitz hat sie für ihr neues Buch ausgewählt und auf jeweils einer Text- und einer … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Schiffbruch vor Lampedusa

Davide Enia

Getragen von der Empfindung, dass die Insel Lampedusa einerseits „ein starkes Symbol“, die Bedeutung dieses Symbols aber angesichts der gegenwärtig überaus einseitigen Wahrnehmung der Insel als Durchgangsstation nach Europa drängender Flüchtlinge gleichwohl „ungreifbar“ ist, hat sich der italienische Dramatiker, Schauspieler und Romancier Davide Enia auf den Weg dorthin gemacht. In Gesprächen mit Einwohnern und Flüchtlingen sowie in eigenen Reflexionen und auftauchenden Erinnerungen rekonstruiert Enia die Vielfalt der Bedeutungen und Imagines, die sich hinter dem „Container-Wort“ Lampedusa verbergen. Dazu gehören neben Migration und Grenzzäunen auch die Randlage im Mittelmeer und das einstige Urlaubsparadies, ebenso wie Geschichten von Wunder, Heldentum, Verzweiflung, Wiedergeburt und vielem mehr. Gleichwohl versteht der Autor die Geretteten von … > Weiterlesen