Nachdem die Faktizität sich in den letzten Jahren mehr und mehr aus dem politischen Diskurs verflüchtigt hat und dieser sich selbst zu guten Stücken in eine Untergattung der phantastischen Literatur verwandelt hat, ist es offenbar Zeit für eine Romanliteratur geworden, die umgekehrt verfährt und denkbare andere regionale bzw. globale Geschichten generiert. Man könnte vielleicht probeweise von „postfaktischen Weltfiktionen“ sprechen. Neben dem Franzosen Laurent Binet, dessen Roman Eroberung die Kolonialisierung Amerikas ins Gegenteil verkehrt, hat sich auch der slowakische Autor Michal Hvorecky mit seinem neuen Roman Tahiti Utopia einer solchen Fiktion verschrieben. Darin imaginiert er einen Verlauf der Versailler Verhandlungen nach dem 1. Weltkrieg, in dessen Folge die heutige Slowakei dem … > Weiterlesen
