Der für subtile Balanceakte zwischen spannender Erzählung und intellektuellem Diskurs bekannte französische Autor Laurent Binet betätigt sich mit seinem neuen Roman Eroberung als Trendsetter einer Art „postfaktischer Weltfiktion“. In mitreißenden historischen Bögen schreibt er die großen Entdeckungen und die daran anschließende Konquista um und spielt eine Version der Weltgeschichte durch, in deren Verlauf Europa seinerseits von indianischen Seefahrern kolonialisiert wird. Als vorentscheidend für diese Wendung der Geschichte erweist sich, dass eine entschlossene Wikingerin mit ihrer männlichen Crew bereits bis nach Südamerika vorgestoßen ist und derart die amerikanischen Ureinwohner mit Antikörpern gegen die von den europäischen Seefahrern eingeschleppten Seuchen aufgerüstet hat. Alles Weitere bis zur Versklavung von Miguel de Cervantes und anderen alternativen Historien mehr lesen Sie im neuen Roman von Laurent Binet, der in deutscher Übersetzung im Rowohlt Verlag erschienen ist.
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