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Sachbücher und Bildbände

Fischer, Perle, Walrosszahn. Das Meer im Mittelalter

Nikolas Jaspert

Der Historiker Nikolas Jaspert hat eine Professur an der Universität Heidelberg inne, und ein wenig merkt man seinem Wälzer über das Meer im Mittelalter den professionellen Gelehrten an. Im Zeitalter von eher populär geschriebenen Wissenschaftsthrillern kann man darin auch einen Vorteil sehen: spürt der Leser doch an jeder Stelle, dass er sich auf die wissenschaftliche Substanz und bleibende Aktualität dieses Buches verlassen kann. Jaspert eröffnet seinen Lesern eine breite Perspektive auf das Thema, die von wirtschaftlichen, nautischen, biologischen und ästhetischen bis zu exotischen Aspekten und Projektionen reicht. Was war der Wissenstand der Menschen des Mittelalters zu allen damit verbundenen Fragestellungen, wie war ihr dadurch bestimmter Blick auf das Meer und … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Eat Poop Die

Joe Roman

Man mag darüber streiten, ob der Aufmerksamkeit heischende Titel des vom US-amerikanischen Biologen und Umweltaktivisten Joe Roman verfassten Buches nicht ein wenig zu direkt daherkommt. Tatsächlich gibt es unterdessen einen ganzen Zweig der Biologie, der sich mit „Theorien des Kackens“ befasst und das Thema hat mit Inseln mehr zu tun, als man auf den ersten Blick vermeinen würde. Vogelkot spielt nämlich eine Schlüsselrolle bei der Besiedlung abgelegener Felseninseln, wie der Autor mit Blick auf Forschungen an einer neu entstandenen Vulkaninsel belegt. Und nicht nur das: Aus der Beobachtung des Zusammenhangs von Landschaftsentwicklung und Verdauungsvorgängen lassen sich generelle Rückschlüsse darauf ziehen, wie Tiere die Ökosysteme, in denen sie leben, gleichsam selbst … > Weiterlesen

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Aktuelle Buchempfehlungen Kinder- und Jugendbücher

Metaphern. Die Geschichte der Philosophie in 24 Bildern

Pedro u. Merlin Alcalde/ Guim Tiò

Die katalanischen Autoren Pedro und Merlín Alcalde sowie Guim Tiò leisten mit diesem Buch etwas Außergewöhnliches: nämlich die Geschichte der Philosophie in denkbar knapper Form – nämlich 24 Metaphern –, gleichwohl substanziell und anregend zu präsentieren. Dass dabei von Heraklits „Fluss“ (der ersten überlieferten Metapher der westlichen Philosophie überhaupt) über Nietzsches Bild vom „offenen Meer“ bis zu Zygmunt Baumans Begriff des „Flüssigen“ maritime Sinnbilder eine wichtige Rolle spielen, wird niemanden, der sich je ein Stückweit in philosophische Texte eingelesen hat, verwundern. Natürlich stehen daneben auch ganz andere wie Höhle, Spiegel, Rasiermesser, Licht usw. All diese Metaphern bzw. Sinnbilder eint, dass sie gleichnishaft für wesentliche existenzielle Fragestellungen sind bzw. das Verständnis … > Weiterlesen

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Aktuelle Buchempfehlungen Kinder- und Jugendbücher

Ada Blackjack. Überleben auf der Bäreninsel

Isabel Pin

Die deutsch-französische Autorin und Illustratorin Isabel Pin hat schon fast 50 Kinderbücher verfasst. Für ihr neuestes, die Geschichte einer jungen Indigenen aus Alaska, die 1921 an einer Expedition zur Wrangel-Insel teilgenommen hat und diese als Einzige überlebte, hat Pin intensive Vor-Ort-Recherchen betrieben und Nachfahren dieser außergewöhnlichen Frau aus dem Stamm der Iñupiaq getroffen. Ergebnis ist eine in der Kombination von Text und Bild überaus berührende Geschichte für Kinder ab neun Jahren, in der das Leben Adas, der Verlauf ihrer Reise und der zweijährige Aufenthalt auf der nördlichen Insel in leicht verständlicher Sprache erzählt werden. Grund dafür, dass die Heldin sich der Forschungsexpedition als weibliche Hilfskraft angeschlossen hat, war die Notwendigkeit … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Inseln. Geschichte einer Faszination

Volkmar Billig

Inselvorstellungen und damit verknüpfte utopische, exotische, idyllische und erotische Assoziationen spielen in der Literatur- und Kunstgeschichte ebenso wie in der Sprach- und Alltagspraxis eine außerordentliche Rolle. Das vorliegende Buch ist nicht nur ein Streifzug durch die Geschichte der Inselphantasien, es zeigt und erklärt auch unsere auf Inseln gerichteten Projektionen und ihre Verflechtung mit epochalen Diskursen und Diskursverschiebungen. Der Autor geht den Verwandlungen, Transformationen und immer neuen Lesarten insularer Fantasien nach. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche historischen Zuschreibungen an Inseln und welche spezifischen Konstellationen des modernen Denkens sich in der bis auf den heutigen Tag anhaltenden Inselfaszination begegnen.

In Helmut Mörchens Besprechung des Buches im Deutschlandfunk heißt es dazu:… > Weiterlesen

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Aktuelle Buchempfehlungen Belletristik

Theodoros

Mircea Cartarescu

Der rumänische Schriftsteller Mircea Cartarescu wird unter Literaturliebhabern schon seit seinem 2019 erschienenen Roman Solenoid als heißer Anwärter auf den Literaturnobelpreis gehandelt. Mit seinem neuen, knapp 700 Seiten starken Roman Theodoros hat er diesen Anspruch untermauert, auch wenn sein jüngstes Meisterwerk aufgrund seines „barocken“ und „unzeitgemäßen“ Sprachzaubers im Feuilleton nicht unumstritten geblieben ist – was aus unserer Sicht eher auf Schwächen aktueller Feuilletonisten als des Romans und seines Autors schließen lässt. Gerade angesichts der allzu oft kopflastigen und wenig originellen Prosa, mit der uns deutsche Verlage in diesen Tagen der großen Literatur entwöhnen, wirkt die Cartarescu-Lektüre wie der Sprung in andere, unendlich reichhaltigere und aus zeitlosen Inspirationsquellen hervorsprudelnde Welten, in … > Weiterlesen

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Aktuelle Buchempfehlungen Belletristik

Hohe See und niemands Land

Wilhelm Bartsch

Wilhelm Bartsch, Jahrgang 1950, geboren in Eberswalde, lebt in Halle an der Saale. Er studierte Philosophie in Leipzig und arbeitete später als Dozent am dortigen Literaturinstitut, hat aber auch Erfahrungen in praktischen Berufen gesammelt und mehrere Facharbeiterbriefe vorzuweisen. Bartsch ist als Verfasser von Gedichten, Erzählungen, Romanen und Essays hervorgetreten, die mehrfach prämiert worden sind, u.a. mit dem Brüder-Grimm-Preis und dem Wilhelm-Müller-Preis. In seinem neuen Gedichtband „Hohe See und niemands Land“ hat er sich mit Nietzsche gesprochen „aufs Schiff“ begeben und das „Land hinter sich abgebrochen“, wobei wenigstens Shakespeare immer mal wieder von seiner Prospero-Insel herüberwinkt. Eine literarische Übung im Glauben und Standhalten angesichts stürmischer Zeiten.… > Weiterlesen

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Insel- und Küstenkrimis

Jenseits aller Zeit

Sebastian Barry

Sebastian Barry gehört zu den meistgelesenen, vielfach ausgezeichneten und sprachlich gewandtesten irischen Autoren der Gegenwart, wenngleich er in Deutschland noch vergleichsweise wenig bekannt ist. In seinen Romanen verknüpft er psychologisches Feingefühl sowie anspruchsvolle Stilistik und Sprache mit Elementen einer unterhaltsamen Kriminalliteratur. Held seines bei Steidl in deutscher Übersetzung erschienenen neuen Romans ist ein alternder Kriminalbeamter, der sich in den Anbau einer Burg an der Irischen See zurückgezogen hat, um in einsamer Natur seinen Ruhestand zu genießen. Doch an einem stürmischen Frühlingstag melden sich zwei ehemalige Kollegen bei ihm, um ihn zu einem lange zurückliegenden Mordfall zu befragen. Sie reißen damit nicht nur alte Wunden bei dem pensionierten Kollegen auf, der … > Weiterlesen

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Aktuelle Buchempfehlungen Belletristik

Das Wesen des Lebens

Iida Turpeinen

„Das Wesen des Lebens“ ist das fulminante Romandebüt der finnischen Literaturwissenschaftlerin und Wissenschaftshistorikerin Iida Turpeinen. Das Buch wurde bzw. wird derzeit in knapp 30 Sprachen übersetzt. Seine außergewöhnliche Heldin ist die ausgestorbene „Stellersche Riesenseekuh“, deren massigem Skelett man bis heute in einigen Naturhistorischen Museen Europas begegnen kann, u.a. in Helsinki, wo es die Autorin zu ihrem Roman inspiriert hat. Ausgangspunkt des Textes ist die „Zweite Nordische Expedition“ von Vitus Bering, die in erster Linie der Suche nach einem nördlichen Seeweg vom Pazifik in den Atlantik gewidmet gewesen ist und während der Bering im Dezember 1741 auf der darauf nach ihm benannten Bering-Insel starb. Mitglied der vom russischen Zaren beauftragten Expedition … > Weiterlesen

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Sachbücher und Bildbände

Seeraum. Ein schottisches Inselleben

Adam Nicolson

Der mehrfach preisgekrönte englische Naturschriftsteller Adam Nicolson – in Deutschland vor allem bekannt durch sein großartiges Buch Der Ruf des Seevogels, das an dieser Stelle bereits ausführlich besprochen worden ist – outet sich in seinem neuen Buch als Inselbesitzer. Drei unbewohnte Inseln der Äußeren Hebriden, die als Weide für Schafe dienen, hat er von seinem Vater zum 21. Geburtstag geschenkt bekommen und seitdem bei regelmäßigen Besuchen erkundet, beobachtet und ihre Tierpopulationen beschrieben. In seinem neuen Buch Seeraum. Ein schottisches Inselleben nähert sich Nicolson den Shiant Islands in immer neuen Anläufen – einmal spürend mit poetischem Einfühlungsvermögen, dann in Begleitung von Geologen und Archäologen, die ihn über Inselgäste in Zeiten … > Weiterlesen