Dem umtriebigen Guggolz-Verlag ist eine weitere großartige Wiederentdeckung auf dem Gebiet der nordeuropäischen Literatur des 20. Jahrhunderts zu danken. Die Schriftstellerin Ásta Sigurðardóttir lebte von 1930 bis 1971 und gilt aus mehreren Gründen als Ausnahmeerscheinung in der isländischen Literatur. Ihre Werke und ihr kurzes Leben sorgten im noch über weite Strecken traditionellen Island der 1950er und 60er Jahre gleichermaßen für Aufsehen. Ihre Biographie zieren zahllose Liebschaften, die oft genug zu Schwangerschaften führten. Sigurðardóttir bestritt ihren Lebensunterhalt u.a. als Aktmodell, brachte sechs Kinder zur Welt, von denen die meisten in Pflegefamilien aufwuchsen. Ihre literarische Produktivität ging mit extensivem Alkoholgenuss der Autorin einher, nichtsdestotrotz bestechen sie durch Empfindsamkeit, Einfühlungsvermögen, formale Präzision und … > Weiterlesen
