Die aus unserer Sicht interessanteste der aus Anlass von Flauberts 200. Geburtstag erschienenen Neuauflagen (neben mehreren Editionen der Madame Bovary gibt es bei Hanser und Dörlemann Briefausgaben und bei Zweitausendeins eine fünfbändige Werkausgabe der Romane und Erzählungen im Schuber) ist das von Elisabeth Edl neu übersetzte Jugendwerk Memoiren eines Irren, das Flaubert mit gerade 17 Jahren verfasst und zeitlebens zwar nicht veröffentlicht, gleichwohl aber sorgsam aufbewahrt hat.
Von den durchaus angebrachten Vorbehalten gegenüber solchen Frühwerken bleibt diese literarische Fingerübung des Teenagers Flaubert unberührt, strotzt seine autobiographisch inspirierte Geschichte doch bei aller romantischen Emphase von suggestiver Sprache, selbstsicherer Radikalität und philosophischen Spitzfindigkeiten. Im Kern geht es um die Lüste und … > Weiterlesen