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Klassiker in Neuausgaben

Medea

Euripides

Die auf der Argonautensage beruhende Tragödie Medea, von Euripides 431 v. Chr. verfasst, gehört zu den bis heute bekanntesten und am meisten adaptierten Stoffen der antiken Literatur. Nachdem Iason die Königstochter aus Kolchis, die ihm beim Raub des Goldenen Vlieses behilflich war und ihn danach nach Korinth begleitete, betrogen und als Gattin verstoßen hat, besinnt sich Medea auf ihre magischen Kräfte. Sie rächt sich an Iason bitter, indem sie nicht nur dessen neue Braut, sondern auch ihre eigenen, mit ihm gezeugten Söhne tötet. Der zweisprachigen Ausgabe der Tragödie, die jetzt im Manesse Verlag erschienen ist, liegt nicht nur die Neuausgabe des hochgelobten Übersetzers Kurt Steinmann zugrunde, sie besticht zudem … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Antillengeschichten

Hilde Domin

Hilde Domin ist in Deutschland vor allem für ihre vielfach prämierten Gedichtbände bekannt. Vor ihrer Rückkehr in die Bundesrepublik 1954 floh die Autorin jüdischer Herkunft vor den Nazis zunächst nach Italien und England und lebte dann 15 Jahre lang in der Karibik. Aus ihrem Exil in der Dominikanischen Republik brachte sie auch ihren späteren Dichternamen Hilde Domin mit. Die Herausgeberinnen haben im Nachlass Domins im Literaturarchiv Marbach bisher unveröffentlichte frühe Erzählungen Domins entdeckt, die während ihres Exils entstanden und das Leben auf der Karibikinsel und ihre Menschen mit poetischem Feinsinn schildern. Die filigranen und stimmungsvollen Illustrationen von Ulrike Möltgen fügen den Sprachbildern Domins einen visuellen Spiegeleffekt bei.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Die Malavoglia

Giovanni Verga

Pünktlich zum 100. Todestag des sizilianischen Autors Giovanni Verga, der als einer der wichtigsten Vertreter des sogenannten literarischen Verismus gilt, hat der Verlag Klaus Wagenbach dessen epochalen Klassiker Die Malavoglia  in einer Neuübersetzung von Anna Leube wiederaufgelegt. Schauplatz des Romans ist ein Fischerdorf unterhalb des Ätna, wo sich vor dem gesellschaftlichen Panorama der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Niedergang der titelgebenden Familie Malavoglia vollzieht. Die Neuübersetzung verleiht dem Klassiker einen unaufdringlichen und gut lesbaren Tonfall. Anmerkungen, ein Verzeichnis der Vielzahl handelnder Personen sowie eine Zeittafel erleichtern dem zeitgenössischen Leser die Orientierung.… > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Ein Ring aus hellem Wasser

Gavin Maxwell

Gavin Maxwell (1914–1969), aus schottischem Hochadel stammender, manisch veranlagter Snob, Tierfreund und Schriftsteller, verbrachte mehrere Jahre seines Lebens in einem abgelegenen und verlassenen Leuchtturmwärterhaus an der schottischen Westküste mit Blick auf die Isle of Skye. Die karge Küstenlandschaft, ihre unbarmherzige Natur, die Tiere, die sie bewohnen, das eigene Überleben und schließlich die obsessive Beziehung Maxwells zu Ottern sind Gegenstände seines 1960 erschienenen Buches Ring of Bright Water, das 1969 verfilmt wurde und unterdessen als Klassiker des sogenannten Nature Writing gilt. Der Neuauflage aus dem Blessing-Verlag ist ein lesenswertes Nachwort von Robert MacFarlane, einem der erfolgreichsten unter den aktuellen britischen Naturschriftstellern, beigefügt.… > Weiterlesen

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Nachts auf dem Meer

Iwan Bunin

Der Züricher Dörlemann Verlag hat es sich auf die Fahnen geschrieben, vergessene literarische Klassiker wiederzuentdecken, und die Resonanz auf die dort erschienene, inzwischen zwölf Bände umfassende Iwan-Bunin-Werkausgabe trug dazu bei, den Verlag im deutschsprachigen Raum bekanntzumachen. Als Sohn eines Gutsbesitzers in Woronesch im südlichen Zentralrussland geboren erhielt Iwan Alexejewitsch Bunin (1870–1953)1933 als erster russischer Dichter den Nobelpreis für Literatur. Unter dem Titel Nachts auf dem Meer sind nun auch seine Erzählungen der Jahre 1920 bis 1924 im Rahmen der Werkausgabe erschienen – die ersten literarischen Texte, die er nach seiner Emigration aus Sowjetrussland nach Paris verfasst hat. Die Erfahrung des Exils ist am ausgeprägten Fokus auf die Themen von Vergänglichkeit … > Weiterlesen

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Memoiren eines Irren

Gustave Flaubert

Die aus unserer Sicht interessanteste der aus Anlass von Flauberts 200. Geburtstag erschienenen Neuauflagen (neben mehreren Editionen der Madame Bovary gibt es bei Hanser und Dörlemann Briefausgaben und bei Zweitausendeins eine fünfbändige Werkausgabe der Romane und Erzählungen im Schuber) ist das von Elisabeth Edl neu übersetzte Jugendwerk Memoiren eines Irren, das Flaubert mit gerade 17 Jahren verfasst und zeitlebens zwar nicht veröffentlicht, gleichwohl aber sorgsam aufbewahrt hat.

Von den durchaus angebrachten Vorbehalten gegenüber solchen Frühwerken bleibt diese literarische Fingerübung des Teenagers Flaubert unberührt, strotzt seine autobiographisch inspirierte Geschichte doch bei aller romantischen Emphase von suggestiver Sprache, selbstsicherer Radikalität und philosophischen Spitzfindigkeiten. Im Kern geht es um die Lüste und … > Weiterlesen

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Die tristen Tage von Coney Island

Stephen Crane

Der junggestorbene amerikanische Autor Stephen Crane (1871–1900) gilt nicht wenigen als literarisches Genie. Neben seinem seit den 1950er Jahren dreimal verfilmten Roman Die rote Tapferkeitsmedaille haben vor allem einige seiner Erzählungen einen bis heute nachwirkenden literarischen Eindruck hinterlassen. In den letzten Jahren ist in Deutschland eine gewisse neu aufflammende Crane- Begeisterung zu konstatieren. So erschien bereits vor fünf Jahren im mare Verlag unter dem Titel Das offene Boot und andere Erzählungen ein Sammelband in der Übersetzung von Lucien Deprijk. Pünktlich zu Cranes 150. Geburtstag hat nun der Bielefelder Pendragon-Verlag 13 von Cranes wichtigsten Erzählungen in der Übersetzung von Bernd Gockel nachgelegt, darunter wiederum die von einem selbst erlebten Schiffbruch inspirierte … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Selbst der beste Plan

Séamus Ó Grianna

In den letzten Jahren wurden bereits mehrere ursprünglich auf gälisch verfasste Klassiker aus Irland für das deutsche Publikum entdeckt, wobei sich insbesondere die Übersetzerin Gabriele Haefs und der Alfred Kröner Verlag verdient gemacht haben. Dem mare Verlag und wiederum Gabriele sowie Julian Haefs ist es nun zu danken, dass nach Eimar O’Duffy und Máirtín Ó Cadhain auch der Autor Séamus Ó Grianna (1889–1969) einem breiteren deutschen Publikum bekannt wird. Dieser entstammt einer in Irland renommierten Familie von Geschichtenerzählern. Die bevorzugten Themen seiner Romane und Kurzgeschichten sind das Meer sowie seine ländliche Heimat und deren Bewohner. Es geht um Heirats- und Auswanderungspläne, Nachbarsstreit und Bürgerkrieg, Mitgifte und Familienlegenden. Dank der bildhaften … > Weiterlesen

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Die neue Undine

Günter de Bruyn

Die Sage um die Wasserfrau Undine hat im deutschen Sprachraum vor allem in Gestalt der 1811 erschienenen romantischen Märchennovelle von Friedrich de la Motte Fouqué Berühmtheit und einen festen Platz im kulturellen Gedächtnis erlangt. Zuletzt brachte sie sich in der Kinoadaption des Regisseurs Christian Petzold in Erinnerung. Indessen hatte es der Stoff auch dem im letzten Jahr hochbetagt verstorbenen Schriftsteller Günter de Bruyn angetan. Der letzte abgeschlossene Text aus seiner Hand ist eine verknappte Adaption von Fouqués Märchen unter dem Titel Die neue Undine, das de Bruyn nicht nur von zahllosen Schnörkeln und Abschweifungen befreit, sondern auch in seine und Fouqués brandenburgische Heimat verlegt. In einer prachtvollen, mit Graphiken … > Weiterlesen

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Klassiker in Neuausgaben

Solaris

Stanislaw Lem

Man mag darüber streiten, mit wieviel Recht Sterne und Planeten als Inseln angesprochen werden können – die gängigen Reden von Raum-„Schiffen“, Astro-„Nauten“ oder dem Äther-„Meer“ lassen ahnen, dass sie zumindest auf den Landkarten des Unterbewussten – und mithin der Literatur – nicht allzuweit von solchen entfernt sind. Insofern liegt es nahe, wenn wir einen Großmeister der literarischen Science Fiction aus Anlass seines 100. Geburtstages auf die Liste unserer ausdrücklichen Buchempfehlungen aufnehmen. Die Würdigung des polnischen Schriftstellers Stanislaw Lem (1921–2006) beschränkt sich im Jubiläumsjahr auch in Deutschland nicht auf einen einzelnen Verlag oder Titel. Während im Suhrkamp-Verlag eine Anthologie unter dem Titel Best of Lem sowie die Romane Der Unbesiegbare, … > Weiterlesen