Regelmäßige Gäste unserer Lesungen wissen, dass die in Sassnitz gebürtige und seit längerem wieder hier lebende Dichterin Irmgard Senf weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit eine Zucht poetischer Traumblumen betreibt und Hörer wie Leser ihrer Gedichte damit immer aufs Neue verzückt. Nach langem Warten und den Umständen geschuldeter Verschiebungen ist nun ihr neuer Gedichtband Halblicht aus dem Stralsunder mückenschwein Verlag erhältlich, der knapp sechzig Gedichte aus den letzten zwanzig Jahren umfasst. Das Meer und seine Küsten spielen dabei als Quelle poetischer Inspiration ebenso eine Rolle wie wechselvolle Reflexionen darüber, wie (bzw. was) Frauen wahrhaben, wie Liebe uns tauscht oder was Worte bedeuten. Wobei sich die aufblitzenden (Be-)Deutungen statt eindeutiger Erklärungen zu zerbrechlichen Sprachbildern und leisen Appellen wie diesem fügen: „… wenn wir zu lieben nicht verlernen/ sehen/ es vollkommen denken/ ein seidener faden/ der uns hält:“
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