
Uwe Tellkamps Archipelagus
12. Juli 2025 | 19:00 Uhr
Im Jahr 2004 gewann Uwe Tellkamp mit einer Erzählung unter dem Titel Der Schlaf in den Uhren den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis, ehe er für den 2008 erschienenen Roman Der Turm den Deutschen Buchpreis und in der Folgezeit weitere Auszeichnungen erhielt. Sein 2022 erschienener voluminöser Roman, der denselben Titel wie die 2004 in Klagenfurt gelesene und prämierte Erzählung trägt, liefert eine surreal anmutende, gleichsam fantastisch chiffrierte Chronik des Zeitgeschehens vom Ende der 1980er Jahre bis in die Gegenwart. Die handelnden Personen sind dem Leser über weite Strecken schon aus dem Erfolgsroman Der Turm bekannt. Mehr noch als dieser zeigt sich Der Schlaf in den Uhren als eine literarische Tiefenbohrung in das kollektive Unbewusste und die Mentalitätsgeschichte jener beiden Deutschlands, die sich im Abstand von gut drei Jahrzehnten gegenüberstehen. Doch nicht nur das: Der Schlaf in den Uhren wird im Untertitel als erster Band eines umfangreicheren Buchprojektes unter dem Titel Archipelagus ausgewiesen – und wie der Autor uns verriet, war der Titel Archipelagus von ihm ursprünglich als der eigentliche Titel seines auf mehrere Bände angelegten Romanprojektes geplant. Um welche Art von „Inselwelten“ es dabei geht, wir Uwe Tellkamp mit seiner Lesung beispielhaft machen, wobei er gleichermaßen aus dem bereits erschienenen ersten, wie aus dem noch unveröffentlichten Fortsetzungsband zu Gehör bringt.