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Tove Soiland und Anna Hartmann über Genießen, das Anti-Aufklärerische der Proteste von 1968, das Verschwinden des Mütterlichen, das „Wissen“ als neuer Herr und postideologischen Totalitarismus

Mit einiger Verspätung sind wir auf ein bereits im Oktober 2022 im Neuen Deutschland publiziertes Gespräch mit der Schweizer Philosophin Tove Soiland und der deutschen Erziehungswissenschaftlerin Anna Hartmann aufmerksam geworden. Anlass dafür waren zwei im Verlag Turia+Kant erschienene Sammelbände, an denen beide Wissenschaftlerinnen als Herausgeberinnen beteiligt waren: Postödipale Gesellschaft. Bd. 1, und Sexuelle Differenz in der Postödipalen Gesellschaft. Bd. 2.

Das in beiden Buchtiteln auftauchende Attribut „postödipal“ ist durch die Theorien des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan angeregt und zielt insbesondere auf die Frage, inwieweit die Entmachtung der Väter im Gefolge der 1968er Proteste tatsächlich zu einer Emanzipation und Befreiung der zuvor Unterdrückten oder nicht vielmehr zu neuen Formen des Autoritären und einem neuen Totalitarismus geführt haben. Im Gespräch mit der ND-Redakteurin Lena Böllinger zeigen Soiland und Hartmann an zahlreichen Beispielen auf, das offenkundig das Letztere der Fall ist. Ihre Analyse, die seit dem Erscheinen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat, steht unter dem Titel „Was verschwindet, ist die Frage: Wie wollen wir leben?“ und findet sich unter diesem Link: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1167899.gesellschaft-was-verschwindet-ist-die-frage-wie-wollen-wir-leben.html