Im Züricher Kampa Verlag, der sich regelmäßig mit Neuauflagen prägender Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervortut, sind in diesem Frühjahr zwei Bände der karibisch-amerikanischen Autorin Jamaica Kincaid erschienen, die auf der schon von Kolumbus besuchten Karibikinsel Antigua geboren und aufgewachsen ist. Die 1949 geborene, in ärmlichen Verhältnissen in der damals noch britischen Kolonie aufgewachsene Kincaid gehörte in den 1970er Jahren zu den schillernden Figuren der New Yorker Künstlerszene und ist heute Harvard-Professorin für African and African American Studies. Ihre literarischen Werke sind über weite Strecken in ihrer karibischen Heimat angesiedelt und lesen sich wie Beschwörungen der Natur, der menschlichen Bewohner und der Geister der Inseln. So auch die Erzählungen des Bandes Am Grunde des Flusses und der Roman Mister Potter – die Geschichte eines Taxifahrers auf der Insel Antigua – eine Hommage der Autorin an ihren eigenen Vater, den sie selbst nie kennengelernt hat.
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