Der Manesse Verlag hat sich zum 75. Geburtstag eine prachtvolle Ausgabe des ersten Teils von Goethes Italienischer Reise mit stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Fotografen Helmut Schlaiß geschenkt, welche die wesentlichen Schauplätze von Goethes Tour zwischen Alpenüberquerung, Gardasee, Venedig, Rom, Neapel und Sizilien eindrucksvoll nachvollziehen. Die 125 brillanten Duotone-Aufnahmen verführen den Betrachter regelrecht zu glauben, Goethe habe Italien auf seiner von 1786 bis 88 währenden Reise tatsächlich so gesehen. Für Liebhaber seines Reisetagebuchs mit dem schillernden Endziel der sizilianischen „Insel der Poesie“ ist die Ausgabe im Sinne eines „Multimedia-Erlebnisses“ daher uneingeschränkt zu empfehlen, wenngleich einige Kürzungen am Originaltext zu bedauern sind. Auch das Nachwort des renommierten Literaturkritikers Denis Scheck macht dieses Manko nicht wett, denn bei allem erkenntlichen Bemühen, Goethes Reisebuch heutigen Lesern schmackhaft zu machen, zeigt sich Scheck in literaturgeschichtlicher Hinsicht nur bedingt auskunftsfähig und beschlagen.
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