Kristine Bilkau ist seit 2015 mit zwei Romanen und einem Essay über das Schwimmen hervorgetreten. Ihr neuer Roman Halbinsel hat als Preisträger der diesjährigen Leipziger Buchmesse namhafte Konkurrenten wie Christian Krachts Air aus dem Rennen geschlagen. Die den Titel liefernde Halbinsel liegt im friesischen Wattenmeer und ist die Heimat der 49-jährigen Annett, die neben ihrer Tochter Linn eine der Heldinnen dieser subtilen Mutter-Tochter-Geschichte ist. Letztere ist zum Zeitpunkt der Handlung genau halb so alt wie ihre Mutter und arbeitet als Volontärin für ein ökologisches Projekt – bis sie während eines Vortrages anlässlich einer Tagung einen Schwächeanfall erleidet und zusammenbricht. Als Annett Linn zunächst im Krankenhaus besucht und beide zusammen daran anschließend nach Hause auf die Halbinsel reisen, brechen verdrängte Konflikte auf, die gleichermaßen den verstorbenen Mann und Vater als auch die generelle Problematik heutiger Elternschaft und Kindererziehung berühren.
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