Der Titel des neuen Gedichtbandes aus der Hand des niederländischen Altmeisters Cees Nooteboom ist durch einen Aufenthalt des Dichters auf der westfriesischen Insel Schiermonnikoog – deutsch: „Insel der grauen Mönche“ – im Dezember 2015 angeregt. Der besondere Denkraum des Inselaufenthalts ist vom ersten bis zum letzten der 33 Gedichte gegenwärtig, zumal das Thema dank Nootebooms Zweitwohnsitz auf Menorca den Schreibprozess auch nach dessen Abreise von der „Mönchsinsel“ als landschaftlicher Gegenpol begleitet hat. Leider vermag die deutsche Übersetzung den Doppelsinn des Titels Monniksoog als „Mönchsauge“ und „Mönchsinsel“ nicht wiederzugeben, der auch Nooetebooms poetischen Reflexionen eingeschrieben ist und ihren Gedankenflug von den konkreten Insel- und Küstenlandschaften in ferne Vergangenheiten und mythische Tiefen stimuliert. Umso glücklicher erweist sich die Idee des Verlages, den Band mit Landschaftszeichnungen von Matthias Weischer zu illustrieren, die ebenfalls bei Aufenthalten auf den Inseln Schiermonnikoog und Menorca entstanden sind.
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