Die umfassende Biographie über den haitianischen Revolutionär Toussaint Louverture (1743–1803), die der von der Insel Mauritius stammende, heute in Oxford lehrende Historiker Sudhir Hazareesingh verfasst hat, löste bei ihrem Erscheinen in Großbritannien vor zwei Jahren ein breites Medienecho aus. Nun liegt der voluminöse Band über den „schwarzen Spartakus“, der eine Schlüsselrolle beim haitianischen Sklavenaufstand von 1791 und der anschließenden Revolution auf der Karibikinsel spielte, in einer Ausgabe des Verlags C.H. Beck auf Deutsch vor. Auch wenn Toussaint Louverture 1803 in eine Falle von Napoleon entsandter Agenten ging und im französischen Kerker starb, ohne die Unabhängigkeit seines Heimatlandes von Frankreich selbst zu erleben, gilt er in Haiti als maßgeblicher Vorkämpfer derselben und Nationalheld. Aufgrund seiner originellen Konzepte, in denen sich die Ideen der europäischen Aufklärung mit Anregungen karibischen und afrikanischen Ursprungs verbinden, sieht ihn der Autor nicht zuletzt als Gründervater der Blacklivesmatter-Bewegung.
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