Im Bozener Folio Verlag ist das Buch Das Meer, die Liebe, der Mut aufzubrechen von Andrea Marcolongo erschienen. Darin interpretiert die italienische Altphilologin die Argonautensage und wechselt immer wieder spielerisch zwischen klassisch philologischen und aktuellen, unterhaltsam essayistischen Perspektiven. Inwieweit die Thesen Marcolongos zum historischen Hintergrund der legendären Reise der Argonauten wirklich haltbar sind, wagen wir nicht zu beurteilen, trotzdem wird die Lektüre ihres Buches dank ihres erfrischenden Erzählstils nie langweilig und belohnt den Leser zudem mit pointierten Reflexionen der Gegenwart, die alles andere als philologisch-altbacken sind. Auf Seite 234 etwa liest man den folgenden Satz, der ohne Weiteres als denkbare Lebensmaxime in Frage kommt: „Besser sich verirren, als sich nie zu finden.“
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