Die in Moskau geborene, auf deutsch schreibende Autorin Katerina Poladjan wurde in jüngster Zeit gleich mit mehreren renommierten Literaturpreisen bedacht, u.a. mit dem Rompreis und einem dazugehörigen Aufenthaltsstipendium in der Villa Massimo. Das mediterrane Flair in ihrem neuen Roman Goldstrand mag dadurch mitbestimmt worden sein – der Titel des Buches verdankt sich einem sozialistischen Großprojekt im Bulgarien der 1950er Jahre. Der dicht geschriebene, zuweilen wie eine Serie kurzer Filmszenen wirkende Text hat eher etwas von einer langen Erzählung als einem Roman, wie es auf dem Titel steht. Im Mittelpunkt steht der gealterte Filmregisseur Eli, der seiner Therapeutin in Rom prägende Ereignisse aus seiner persönlichen Geschichte anvertraut. Die Autorin zeichnet auf diese Weise eine von Odessa nach Bulgarien und Rom führende Familiengeschichte nach, die zugleich sinnbildlich für die gescheiterten Illusionen sowie realen Verwerfungen und Verwirrungen des letzten Jahrhunderts steht.
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