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Belletristik

Chimäre

Sarah kuratle

Die in Österreich geborene, in der Schweiz aufgewachsene Autorin Sarah Kuratle hat mit ihrem zweiten Roman eine echte Inselgeschichte vorgelegt, die vor allem in ihren Heimatländern den Weg in Feuilletons und Bestsellerlisten geschafft hat. Die Bewohner einer fiktiven Insel, deren Schicksal infolge von Klimawandel und Artensterben auf dem Spiel steht, scheinen darin ihrerseits von merkwürdigen Verwandlungen erfasst. Während sie durch die Gärten und Wälder der Insel streifen, reflektieren sie über ihre Geschlechtlichkeit, ihre Traumata und ihr Begehren. Der Ton des Buches ist beinahe lyrisch-poetisch und schrammt gelegentlich an Pathos und Kitsch – aber vielleicht spiegelt sich gerade darin das fragile Lebensgefühl einer um die Jahrtausendwende geborenen Generation, die in einer durch und durch brüchigen Welt nach emotionalen Rettungsankern suchen.