Der 1942 in Etterbeek bei Brüssel geborene Sprachwissenschaftler, Filmemacher, Übersetzer und Schriftsteller Eric de Kuyper erlebte in der unmittelbaren Nachkriegszeit, was es bedeutet, die sommerlichen Ferien am Meer zu verbringen. Seine überaus atmosphärische Beschreibung der familiären Strandurlaube im Ostende der späten 1940er Jahre erschien im Original bereits 1988 und liegt jetzt in der bei Wagenbach erscheinenden Reihe Salto erstmals in deutscher Übersetzung vor. Man könnte das Buch eine Hymne an den klassischen Strandurlaub und die „großen Ferien“ mit allen dazugehörigen Sinneseindrücken, Glücksgefühlen, Träumen und Illusionen (sowie der mitlaufenden Angst vor dem Ende) nennen oder die poetische Beschwörung eines soziologischen Phänomens, das in dieser Form bereits der Vergangenheit angehört und gleichwohl bis heute eine mythische Strahlkraft bewahrt. Wobei hinzuzufügen ist, dass es als soziologisches und psychologisches Phänomen bisher allenfalls in Ansätzen verstanden wurde, weshalb Kuypers einfühlsam-poetische Annäherung umso mehr die Lektüre wert ist.
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