Universum und Gehirn. Über den Gebrauch des Verstandes von Einstein bis LNG
5. August 2023 | 20:00 Uhr
Der Physiker, Psychologe und Jurist Dr. Alexander Unzicker ist in den letzten Jahren mit mehreren Veröffentlichungen hervorgetreten, in denen er substanzielle Kritik am aktuellen Wissenschaftsbetrieb, insbesondere der Teilchen- und Astrophysik übt. Einem breiten Publikum wurde er mit seinem 2015 erschienenen Titel Vom Urknall zum Durchknall – Die absurde Jagd nach der Weltformel bekannt, der nicht nur in Deutschland, sondern auch im angelsächsischen Sprachraum zum Bestseller avancierte und zum „Wissenschaftsbuch des Jahres“ gekürt worden ist. In seinem im letzten Jahr im Westend-Verlag erschienenen Buch Einsteins Albtraum geht er den politischen Verwicklungen des modernen Wissenschaftsbetriebes nach und beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Aufstieg der USA und dem Niedergang der Physik, seit diese mit dem Bau der Atombombe vorrangig auf politische und militärische Dienstleistungen verpflichtet worden ist.
Zugleich ist Alexander Unzicker auch mit diversen Veröffentlichungen hervorgetreten, in denen er auf lebenspraktische und humorvolle Art und Weise Anregungen zum „Gebrauch des Verstandes“ im Sinne des von der Aufklärung eingeforderten „Selberdenkens“ gibt. Sein 2019 ebenfalls bei Westend erschienenes Buch Wenn man weiß, wo der Verstand ist, hat der Tag Struktur versteht sich als „Anleitung zum Selberdenken in verrückten Zeiten“. Seine anhaltende Aktualität ist durch die Corona-Krise und die Debatte um künstliche Intelligenz umso mehr offenbar geworden, in der Konsequenz davon wurde es im letzten Jahr neu aufgelegt. In einer Mischung aus Lesung, Vortrag und Gespräch wird der Autor einen Bogen von den fundamentalen Theorieleistungen der modernen Physik zu aktuellen Diskussionen spannen, bis hin zu aus Rügener Perspektive derzeit heiß diskutierten Themenfeldern wie der Sprengung der Nordstream-Pipeline und dem geplanten Bau eines LNG-Terminals in Mukran.