Der Titel gebende Held des Romandebüts von Anselm Oelze ist der britische Naturforscher Alfred Russell Wallace (1823–1913), der seine im Malaiischen Archipel gemachten Beobachtungen zur natürlichen Auslese der Arten 1858 brieflich an Darwin vermeldet und damit einen bis heute in seiner Bedeutung umstrittenen Beitrag zur Formulierung der Evolutionstheorie geleistet hat. Man könnte durchaus sagen, dass es Wallace auf der Bühne der Wissenschaftsgeschichte ähnlich erging wie gewissen im Verlauf der Evolution des Lebens ausgestorbenen Arten, indem sein maßgeblicher Anteil an der Evolutionstheorie weitgehend unbekannt blieb. Sein Nachruhm beschränkt sich im Wesentlichen auf die später nach ihm benannte, zwischen den indonesischen Inseln verlaufende „Wallace-Linie“, die die aus dem asiatischen bzw. australischen Raum her stammenden Faunen bis heute markant voneinander trennt. Anselm Oelze unternimmt es in seinem unterhaltsamen und detailreichen Roman, Wallace‘ abenteuerliche Biographie und wissenschaftliche Lebensleistung zu rekonstruieren. Die literarische Spannung wird dabei durch die Einschaltung einer zweiten Zeitebene und eines zweiten Romanhelden geschürt: eines kauzigen Museumsnachtwächters, der auf Wallace‘ Spur stößt und ihm nachzuforschen und nachzureisen beginnt. Im weiteren Verlauf der Handlung sinnt er darüber nach, die ungerechte Überlieferung mit einigen Tricks zurechtzurücken und Wallace als Spiritus rector der Evolutionstheorie zu rehabilitieren…
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