Auch wenn Viren keine Inseln sind und sich auch keineswegs nur auf Inseln, sondern in Zeiten der Globalisierung – wie gerade zu sehen – nahezu grenzenlos verbreiten, sei uns angesichts der Brisanz des Themas der Hinweise auf neu erschienenes Buch des Publizisten Paul Schreyer gestattet, der das Thema mit zum Teil überraschenden Kontexten fundiert. Der in Rostock geborene, auf Fischland aufgewachsene Autor hat in den letzten Jahren bereits mit seinen Recherchebüchern Wer regiert das Geld (2016) und Die Angst der Eliten (2018) breite öffentliche Aufmerksamkeit erregt, Sein neues Buch unter dem Titel Chronik einer angekündigten Krise. Wie ein Virus die Welt verändern konnte (Westend Verlag) geht von der These aus, dass es keine einfachen Wahrheiten in Sachen Virus und Pandemie gibt und insbesondere die aktuell bevorzugten „virologischen“ Perspektiven allenfalls einen Aspekt davon in den Blick rücken. Um die in vielerlei Hinsicht widersprüchliche Lage zu beschreiben, nimmt Schreyer in seiner akribisch recherchierten und mit einer Fülle von Literaturhinweisen und Anmerkungen belegten Studie technologische, ökonomische, politische und mediale Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre in den Blick, die im Rückblick als „Planspiele“ für die gegenwärtige Pandemie erscheinen.
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