Frank Göhre gehört mit seinem gleichermaßen knappen, „schwarzen“ und pointierten Sprachstil zu den versiertesten und erfolgreichsten deutschen Kriminalschriftstellern. Dreimal wurde ihm bereits der deutsche Krimipreis zuerkannt. Sein neuester Krimi trägt den Titel Harter Fall und steht nicht nur auf den ersten Plätzen der Krimibestenliste, sondern hat auch ein unmittelbares Inselthema: Zwar geht es dabei nicht um die Insel Rügen, auch wenn der Zeitpunkt der Handlung, die große Schneekatastrophe des Winters 1978/79 in Norddeutschland auch hier nach wie vor in lebhafter Erinnerung ist. Zunächst einmal wird in Hamburg die Leiche einer unbekannten jungen Frau gefunden. Zur selben Zeit machen sich die Abiturienten Jan und Torsten zusammen mit dem Mechaniker Peter auf den Weg nach Jamaika, um dort in die kultischen Ursprünge des Reggae einzutauchen. Der Verlauf ihrer Reise bleibt über eine in Hamburg verbliebene Studentin aus ihrem Freundeskreis mit dem weiteren Geschehen, insbesondere der aufgefundenen Leiche und dem Bandenkrieg diverser Hamburger Kiez-Größen verbunden. Die Sehnsucht nach Freiheit, die die junge Generation jener Tage beseelt und antreibt, trifft auf eine Gesellschaft voller Kälte, in der alte Freundschaften schnell zerbrechen… Quasi als „Bonus-Material“ ist dem Buch am Ende eine Playlist mit dem Sound der Epoche beigefügt.
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