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Insel- und Küstenkrimis

Butter

Asako Yuzuki

Der Berliner Aufbau-Verlag mit seinem Imprint Blumenbar fällt seit kurzem durch eine Vorliebe für exzentrische japanische Krimis auf. Zu diesen gehört Asako Yuzukis Roman Butter, dessen Heldin eine sinnlich veranlagte Heiratsschwindlerin und mutmaßliche Männermörderin ist. Das Buch lässt sich als Krimi lesen, aber auch als rasante Parodie eines sinnenfeindlichen Zeitgeists und nicht zuletzt als groteske Version einer weiblichen Selbstermächtigung aus dem Geist des Klischees. Die Reporterin Rika besucht die Heldin Manako in der Untersuchungshaft und unterliegt deren kulinarischem Genius und damit verbundenen weiblichen Zauber. Um dessen verführerischen Mechanismus und nicht zuletzt das dahinter aufblitzende Geheimnis von Butter zu ergründen, reist die Reporterin schließlich in die ländliche Heimat der Heldin, die in vollkommenem Gegensatz zum Leben in der Metropole Tokio und den dort kultivierten Lebenslügen und Illusionen steht. Hat die ganz auf Sinnesgenuss eingestellte mollige Dame die von ihr über Datingportale angelockten reichen älteren Männer nicht nur mit kaloriehaltigen Mahlzeiten verführt und gesundheitlich beeinträchtigt, sondern womöglich gezielt zu Tode gebracht?