Sebastian Barry gehört zu den meistgelesenen, vielfach ausgezeichneten und sprachlich gewandtesten irischen Autoren der Gegenwart, wenngleich er in Deutschland noch vergleichsweise wenig bekannt ist. In seinen Romanen verknüpft er psychologisches Feingefühl sowie anspruchsvolle Stilistik und Sprache mit Elementen einer unterhaltsamen Kriminalliteratur. Held seines bei Steidl in deutscher Übersetzung erschienenen neuen Romans ist ein alternder Kriminalbeamter, der sich in den Anbau einer Burg an der Irischen See zurückgezogen hat, um in einsamer Natur seinen Ruhestand zu genießen. Doch an einem stürmischen Frühlingstag melden sich zwei ehemalige Kollegen bei ihm, um ihn zu einem lange zurückliegenden Mordfall zu befragen. Sie reißen damit nicht nur alte Wunden bei dem pensionierten Kollegen auf, der anscheinend nicht nur als einstiger Ermittler in diesen Fall involviert ist, sondern auch über ein einzelnes Menschenleben hinausweisende „große Fragen“.
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